Außenwirtschaftstag der IHK Siegen zeigt Lösungen für den Außenhandel

„Anforderungen enorm gestiegen“


Außenwirtschaftsausschussvorsitzender Rainer Dango (l.) und IHK-Präsident Walter Viegener. von IHK Siegen
Außenwirtschaftsausschussvorsitzender Rainer Dango (l.) und IHK-Präsident Walter Viegener. © IHK Siegen

Kreis Olpe/ Siegen. IHK-Präsident Walter Viegener hat in seiner Begrüßung beim ersten Außenwirtschaftstag der IHK Siegen gar nicht erst den Versuch unternommen, die gegenwärtige Situation für den Außenhandel schönzureden.


„Seitdem Brexit und Corona den Krisenmarathon eingeläutet haben, gab es kaum einen Moment zum Durchatmen. Schwierigkeiten brachten und bringen uns politische Zuspitzungen und Handelsscharmützel zwischen den USA und China, die Flutkatastrophe und der Krieg in der Ukraine.“

Zu alldem kämen Infrastrukturprobleme, gestörte Lieferketten, Materialknappheit, ein gravierender Fachkräftemangel und eine Energiekrise, die ihren Gipfel noch nicht erreicht habe.

Gerade jetzt komme es daher darauf an, dass sich die Region auf ihre Stärken besinne, betonte Walter Viegener vor den rund 70 teilnehmenden Geschäftsführern, Zoll- und Finanzexperten im Südwestfalen-Saal der IHK. Südwestfalen sei immerhin eine der stärksten Wirtschafts- und Industrieregionen Deutschlands.

Jeder zweite Euro aus Auslandsgeschäft

Rainer Dango, Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses, wies ergänzend auf die große Bedeutung der Außenwirtschaftsbeziehungen für den heimischen Wirtschaftsraum hin. „Nach wie vor gilt für unsere Region: Jeder zweite Euro, der hierzulande verdient wird, stammt aus dem Geschäft mit dem Ausland. Wenn aber die Anforderungen enorm steigen und der unternehmerische Erfolg erschwert wird, sind Lösungen sehr begehrt.“

Mit dem ersten Außenwirtschaftstag verbunden war eine Vielzahl Vorträge. Auf großes Interesse stieß direkt zu Beginn der Halbtagesveranstaltung der Vortrag von Angelika Merk (ZOBA Zollberatung und -abwicklung GmbH, Bremen) zu digitalen Lösungen für die Zollabwicklung bei Import und Export. So soll die derzeit in Entwicklung befindliche webbasierte Anwendung i-TMS Prozesse im Zollbereich automatisieren und erleichtern.

Viele Redner

Jascha Itzigehl (Zollcon GmbH, Fürth) nahm sich das Thema Exportkontrolle als Beispiel wachsender außenwirtschaftsrechtlicher Anforderungen vor. Ein besonderes Augenmerk legte er auf mögliche Haftungsrisiken für die Unternehmen. Um die Sicherstellung von Produkt-Compliance drehte sich der Vortrag von Oliver Friedrichs (take-e-way GmbH, Hamburg).

Über staatliche Unterstützungsangebote für die Nutzung von Exportchancen berichtete Eva Stupp (Euler Hermes AG, Hamburg). In ihrem Vortrag „Global Mobility“ ging Christiane Gräfling (ICUnet-Group, Köln) schließlich auf den internationalen Einsatz von Mitarbeitern ein, der zahlreiche Herausforderungen stellt.

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