Ausgeklügelte Lügengeschichte: Rentner ist seine Goldbarren los

Falsche Polizisten am Werk


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Symbolfoto Gold, Goldbarren von Pixabay.com
Symbolfoto Gold, Goldbarren © Pixabay.com

Plettenberg. Ein 66-jähriger Plettenberger ist auf falsche Polizisten hereingefallen. Die Betrüger erzählten ihm über Tage eine bis ins Letzte ausgeklügelte Lügengeschichte und erleichterten den Mann am Ende um Goldbarren.


Das Ganze begann wie immer: Die Betrüger geben sich als Kriminalbeamte aus und erzählen am Telefon etwas über festgenommene rumänische Einbrecher. Natürlich wird bei den Tätern ein Zettel mit der Adresse des Seniors gefunden. Diesmal erzählen die angeblichen Polizisten sogar etwas von einem „äußerst scharfen Luftbild“ seines Hauses. Das sei vermutlich von einer Drohne aus aufgenommen worden.

Jeden Tag Telefonate

Die angeblichen Ermittler vereinbaren, jeden Morgen und jeden Abend mit dem Senior zu telefonieren. So bekommen die Betrüger heraus, bei welcher Bank der Mann seine Konten hat. Im nächsten Schritt behaupten die Täter, bei der Bank gingen „krumme Dinge“ vor. Deshalb raten sie ihm, sein Geld in Goldbarren zu investieren. Das Opfer bestellt die Barren bei bei seiner Bank.

Die Täter spielen ihm anschließend sogar einen angeblichen „Mitschnitt“ seines Gesprächs mit der Bank vor. Darin ist zu hören, wie sich vermeintlich im Hintergrund zwei Männer darüber unterhalten, wie sie dem Senior die Goldbarren stehlen können. Später behaupten die Täter, dass sein Gold von der Bank gegen unechtes Gold ausgetauscht werden solle.

Gold nach Hause geholt

Also holt der Senior das wertvolle Metall zu sich nach Hause. Zwecks „Überprüfung“ holt die falsche Polizei die Barren dort ab. Nach der Übergabe bricht die kontinuierliche Kommunikation abrupt ab. Das Opfer wählte alle möglichen Nummern seiner angeblichen Ansprechpartner bei der „Polizei“. Alle Anrufe gehen ins Leere - bis auf den bei der richtigen Polizei. Die muss dem Mann mitteilen, dass er von richtigen Betrügern bestohlen wurde.

Der Abholer der Goldbarren dürfte zwischen 22 und 25 Jahre alt sein. Er war schlank, hatte blondes Haar, trug ein braunes Sweatshirt und eine blaue Jeans. Er sprach einwandfrei Hochdeutsch. Der Haupt-Gesprächspartner des Betrogenen am Telefon hatte einen kölschen Mundarteinschlag.

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