ALHO realisiert in Dortmund erstes Gebäude Deutschlands mit grünem Stahl

Pionierarbeit in Sachen Nachhaltigkeit


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Bei der Realisierung des Heisenberg Gymnasiums in Dortmund kommt erstmals in Deutschland grüner Stahl im Modulbau zum Einsatz. Damit reduzieren sich die CO₂-Äquivalente bei der Herstellung des Modulgebäudes um absolut 316 Tonnen oder rund 30 Prozent im Vergleich zu Massivbau. von ALHO Unternehmensgruppe
Bei der Realisierung des Heisenberg Gymnasiums in Dortmund kommt erstmals in Deutschland grüner Stahl im Modulbau zum Einsatz. Damit reduzieren sich die CO₂-Äquivalente bei der Herstellung des Modulgebäudes um absolut 316 Tonnen oder rund 30 Prozent im Vergleich zu Massivbau. © ALHO Unternehmensgruppe

Friesenhagen. Man kennt sie, die Zahlen rund um den enormen Ressourcen-, und Energieverbrauch in der Baubranche: Für 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen und 40 Prozent des Ressourcenverbrauchs ist das Bauen inzwischen verantwortlich. Die Produktion von Stahl, der für das Bauen benötigt wird, soll laut Quellen des Weltstahlverbands 7bis 9 Prozent der CO2-Emissionen aus der weltweiten Nutzung fossiler Brennstoffe verursachen.


Die ALHO Systembau GmbH aus Friesenhagen hat sich als eine der Branchenführerinnen für moderne Modulbauweise das Ziel gesetzt, mit nachhaltigen Lösungen Vorreiter für eine verbesserte Umweltbilanz in der Bauwirtschaft zu sein.

Deshalb geht die Modulbaupionierin mit einer zukunftweisenden Innovation voran: Derzeit wird mit dem Heisenberg Gymnasium in Dortmund das erste Modulgebäude Deutschlands produziert, bei dem für die Raumtragwerke umweltfreundlich erzeugter „grüner Stahl“ zum Einsatz kommt!

ALHO Raummodule punkten per se bereits mit hervorragenden Eigenschaften – auch hinsichtlich ihres Konstruktionsmaterials Stahl: Dazu gehören die statischen Eigenschaften des Baumaterials, die eine schlanke Bauweise mit vergleichsweise geringem Materialeinsatz möglich machen.

Außerdem ist Stahl das weltweit am meisten recycelte Material: 99 Prozent des Baustahls wird recycelt, 88 Prozent davon, indem er eingeschmolzen und zu neuem Stahl verarbeitet wird. Durch das Stahlrecycling werden allein in Deutschland mehr als 20 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.

Um die Umwelt-Bilanz der Stahlmodulbauweise noch weiter zu optimieren, will ALHO in Zukunft weitestgehend auf grünen Stahl umstellen und so den CO2-Footprint der Gebäude noch weiter drücken.

Grüner Stahl – was ist das überhaupt?

Die konventionelle Stahlerzeugung gilt deshalb als problematisch, weil Eisenerz in Hochöfen unter sehr großem Energieaufwand erhitzt werden muss, damit reines Eisen und damit der Grundstoff für die Stahlproduktion entsteht. Bei dieser chemischen Reaktion in den Hochöfen wird CO2 freigesetzt.

Momentan werden noch etwa 75 Prozent des Stahls auf diese Weise hergestellt. Mit den Zielen des Pariser Klimavertrags wurde dem Verfahren aber ein Limit gesetzt: Bis 2050 soll eine kontinuierliche Entwicklung zu 100 Prozent grünem Stahl erfolgen.

Großformatige, bodengebundenen Begrünungen an den Ost- und Westfassaden und das Gründach erweitern das Angebot der Grünflächen rundum und schaffen sowohl architektonisch einen ökologischen und atmosphärischen Mehrwert. von ALHO Unternehmensgruppe
Großformatige, bodengebundenen Begrünungen an den Ost- und Westfassaden und das Gründach erweitern das Angebot der Grünflächen rundum und schaffen sowohl architektonisch einen ökologischen und atmosphärischen Mehrwert. © ALHO Unternehmensgruppe

Der entscheidende Schritt bei der Herstellung von grünem Stahl ist die Vermeidung von CO2 durch den Einsatz von Wasserstoff anstelle fossiler Brennstoffe. Das Einsparpotential wird auf bis zu 95% CO2 je produzierter Tonne Baustahl beziffert. Aktuell ist es leider noch nicht möglich, alle Stahlgüten und Endprodukte auf diesem Wege herzustellen, doch immer mehr Unternehmen stellen sich als Hersteller im Bereich Green Steel auf. So rückt mit fortschreitender Entwicklung auch die klimaneutrale Stahl-Modul-Konstruktion in greifbare Nähe.

Green Steel macht Schule!

„Um die gesetzten Klimaziele bis 2050 zu erreichen, ist konsequentes Handeln nötig – auch und gerade bei der Auswahl von umweltfreundlich erzeugtem Stahl. Das gilt für den Bausektor und für viele weitere Industriebereiche“, sagt ALHO Geschäftsführer Peter Orthen. „Mit dem Einsatz von grünem Stahl, den ALHO beim Heisenberg Gymnasium initiiert hat, gehen wir neue Wege bei der Modulherstellung, die bei uns zukünftig Standard werden sollen.“

Bereits die Herstellung von Modulgebäuden mit konventionellem Stahl ermöglicht die Reduktion der CO₂-Emission um rund 20 Prozent im Vergleich zum Massivbau. Bei der Realisierung des Heisenberg Gymnasiums in Dortmund kommt grüner Stahl zum Einsatz, der eine CO₂-Einsparung bei der Herstellung von 662 kg CO₂-Äquivalente pro t Stahl aufweist. Damit reduzieren sich die CO₂-Äquivalente bei der Herstellung des Modulgebäudes um absolut 316 t oder rund 30 Prozent im Vergleich zu Massivbau!

82 Raumodule werden bei ALHO für den rund 4.000 Quadratmeter großen, aus drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss bestehenden Neubau des Heisenberg Gymnasiums produziert. Die Modulmontage ist ab Dienstag, 26. September 2023 geplant, im April 2024 soll das Gebäude bezugsfertig sein.

Ob sich die Schüler des Dortmunder Heisenberg Gymnasiums noch viele Jahre später, wenn sie ihr Abitur längst in der Tasche haben, stolz erinnern werden: „Unsere Schule war die erste Modulbauschule mit umweltfreundlich erzeugtem grünem Stahl in Deutschland“? Unwahrscheinlich ist dies nicht.

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