A 45: Kampfmittelsondierungen an der Talbrücke Rahmede beginnen

Vorbereitende Arbeiten


Im Vorfeld von Brückenbauprojekten finden Kampfmittelsondierungen – wie hier an der Siegtalbrücke – statt. von Autobahn Westfalen/Anke Bruch
Im Vorfeld von Brückenbauprojekten finden Kampfmittelsondierungen – wie hier an der Siegtalbrücke – statt. © Autobahn Westfalen/Anke Bruch

Lüdenscheid. Im Vorfeld des Neubaus der Talbrücke Rahmede haben sogenannte Kampfmittelsondierungen an den Widerlagern der Brücke begonnen. Diese Arbeiten sind eine Vorsichtsmaßnahme und Standard bei den Bauvorhaben der Autobahn Westfalen.


Um eine Brücke zu bauen, muss man tief unten in der Erde beginnen. Die sogenannte Gründung gibt dem Bauwerk die notwendige Standsicherheit. Bevor jedoch ein Bagger oder auch nur das Bohrgerät für die Baugrunduntersuchungen zum Einsatz kommen, muss gesichert sein, dass man im Untergrund auf nichts Unerwartetes stößt. Kampfmittelfreiheit heißt der Fachbegriff, der für alle Beteiligten ein sicheres Arbeiten garantieren soll.

Auch wenn die Talbrücken der A 45 im Zweiten Weltkrieg noch nicht existierten, könnten sich dennoch Bomben, Granaten oder Munition im Boden befinden. „Der erste Schritt bei der Bauvorbereitung ist darum die Luftbildauswertung“, erklärt Projektleiter Michael Neumann von der Autobahn Westfalen.

Vorsichtiger Blick in die Tiefe

Am nördlichen Ende der betrachteten Fläche wurde bei der Luftbildauswertung durch die Bezirksregierung Arnsberg tatsächlich ein Stellungsbereich festgestellt. Das heißt: Hier waren möglicherweise Kampfmittel im Einsatz oder die Stellung ist angegriffen worden.

Nun könnte man sagen, dass ja schon eine Brücke im Rahmedetal steht und man mögliche Kampfmittel beim Bau dieser Brücke entdeckt hätte. Doch der Neubau hat andere Dimensionen, die Pfeiler stehen nicht exakt dort, wo die alten in die Höhe ragen. „Wir müssen also noch einmal genau hinschauen und dort, wo wir in die Tiefe gehen wollen, ganz besonders gut sondieren“, sagt Neumann.

Naturschutzvorgaben werden beachtet

Technisch funktioniert eine Sondierung ähnlich wie die später folgende Baugrunduntersuchung – nur dass man mit speziellem Gerät und noch vorsichtiger zu Werke geht. Oberflächlich helfen spezielle Detektionsverfahren – es wird also zum Beispiel mit Hilfe elektromagnetischer Wellen nach Eisen im Boden gesucht. Muss man weiter in der Tiefe suchen, wird vorsichtig gebohrt und dann gemessen.

„An den Widerlagern der Brücke können wir bereits jetzt arbeiten, weil wir auf den Flächen der Autobahn bohren und nicht in die Natur eingreifen“, erklärt Neumann. In den Hang geht es frühestens Ende April. Hier werden – wie bei der anschließenden Baugrunduntersuchung – selbstverständlich alle Naturschutzvorgaben beachtet. Auch im weiteren Umfeld der Brücke werden vor Eingriffen in den Boden Kampfmittelsondierungen stattfinden.

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