Zu geringe Glasfaser-Nachfrage - vorerst kein Ausbau in Attendorn

Ursachenforschung im Rat


Glasfaser-Leitungen von Deutsche Glasfaser/M. Wissen
Glasfaser-Leitungen © Deutsche Glasfaser/M. Wissen

Attendorn. Man könnte das Wirken der Deutschen Glasfaser (DG) in Attendorn durchaus mit einem Fußballspiel gleichsetzen. 90 Minuten gespielt, 30 Minuten Verlängerung, danach Elfmeterschießen und am Ende trotzdem nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Die Nachfragebündelung in der Hansestadt hat ein Ende gefunden, mit dessen Ausgang weder Stadt noch DG zufrieden sein können.


Während es in Wenden und Drolshagen reges Interesse an einem Glasfaseranschluss gab, wurde in der Hansestadt die 40 Prozent-Marke verfehlt.

Außer in Windhausen, wo 45 Prozent der Einwohner Interesse an einem Glasfaser-Anschluss bekundeten, war die Nachfrage in den anderen Ortsteilen mit nur 25 bis 30 Prozent der Haushalte sehr überschaubar. Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) bezeichnete es als äußerst unwahrscheinlich, dass in den Ortsteilen ein Ausbau erfolgen werde.

Pospischil bedauerte, dass sich nicht mehr Bürger für einen Anschluss entschieden haben. Die Stadt habe immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig – insbesondere für die Zukunft - ein Glasfaser-Anschluss sei. Das Scheitern sei nicht allein der DG anzurechnen. Nun will die Glasfaser sich intern beraten und der Stadt dann ihre Pläne final mitteilen.

Helden erstellte eigenen Werbebrief

Günter Schulte (SPD) fragte: „Ist der Deutschen Glasfaser bewusst, dass sie mitschuldig ist an diesem Ergebnis?“ Die Heldener hätten angeboten, eine Bürgerveranstaltung zu organisieren, zu der es letztlich aber nicht gekommen sei.

Darüber hinaus habe man in Helden Eigeninitiative gezeigt, einen Werbebrief erstellt und an die Haushalte zugestellt. Das Werben des Unternehmens empfand Schulte als sparsam: „Sie haben einen Container auf dem Rathausplatz aufgestellt. Das waren die Bemühungen der Deutschen Glasfaser.“

Derzeitige Leitung reicht vielen aus

Das Kernproblem sah Sascha Koch (CDU) darin, dass viele Menschen mit ihrer derzeitigen Internetleitung zufrieden sind. „Es wurde den Leuten nicht klargemacht, was in der Zukunft passiert. Das ist einfach schlecht kommuniziert worden.“

Unabhängig von der benötigten 40-Prozent-Marke sprach sich Wendelin Heinemann (Grüne) dafür aus, diejenigen mit einem Anschluss zu versorgen, die einen haben wollen.

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