Wird eine Umgehungsstraße für Waldenburger Bucht gebaut?

Machbarkeitsstudie vorgestellt


  • Attendorn, 05.09.2023
  • Politik
  • Von Mona Pospischil
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Wird die Zufahrtsstraße zur Waldenburger Bucht durch eine Umgehung ersetzt? von Archivfoto: Adam Fox
Wird die Zufahrtsstraße zur Waldenburger Bucht durch eine Umgehung ersetzt? © Archivfoto: Adam Fox

Attendorn. Eine Machbarkeitsstudie zu einer neuen Umgehungsstraße zur Waldenburger Bucht wurde am Montag, 4. September, im Attendorner Ausschuss Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz durch das Ingenieurbüro Schmidt aus Lennestadt vorgestellt.


Zu Beginn betonte Bürgermeister Christian Pospischil, dass diese technische und wirtschaftliche Machbarkeitsstudie noch kein Plan sei und außerdem nicht im Zusammenhang mit dem geplanten Ferienpark an der Waldenburger Bucht stehe und keine Voraussetzung für diesen sei.

Die Studie schließe zudem keine Umwelt-, Natur- und Landschaftsthemen ein. Einen eventuellen Realisierungszeitraum schätzt er auf mehrere Jahre.

Mehrere Varianten

Das Ingenieurbüro Schmidt stellte mehrere Varianten für eine solche Straße vor. Alle Varianten haben gemeinsam, dass die Straße an der L 539, also der Südumgehung zwischen Bigge Energie und dem Parkplatz von Mubea, beginnen und am Dünneckenberg enden sollte. So eine Straße wäre 630 bis 690 Meter lang und hätte einen Höhenunterschied von 30 Metern mit einer maximalen Längstneigung von 8,8 bis 10 Prozent.

Sowohl Varianten einer Straßenführung unterhalb als auch oberhalb des vorhandenen Radweges wurden angesprochen, die geringsten Einschnitte in den Berg seien aber bei einer Option unterhalb des Radweges gegeben. Bei dieser Lösung wäre der Radweg auch weiterhin nutzbar und die Serpentinen würden höhengleich an die neue Straße anschließen. Eine weitere Möglichkeit sei eine Umleitung des Radweges unter der neuen Brücke hindurch. Die Kosten schätzt das Ingenieurbüro auf sechs Millionen Euro.

Kritik der Ausschussmitglieder

Winfried Richard (UWG) sorgt sich um die Steigung der Straße von über acht Prozent, die für Anhänger z.B. mit Booten oder Wohnwagen bald nicht mehr erlaubt sein sollen. Die fehlende Naturschutzprüfung kritisierte Rolf Schöpf (CDU), der anmerkte, dass sich die neue Brücke im Überschwemmungsgebiet befinde. Eine Überschwemmungsgefahr sieht das Ingenieurbüro Schmidt jedoch höchstens bei der Rampe der Brücke, die dementsprechend angepasst werden könnte.

„Vollkommen unverhältnismäßig“ nannte Mathias Pröll (Grüne) das Projekt, er fand die Kosten zu hoch und ebenfalls die Überflutungsgefahr zu groß. Stattdessen schlug er vor, alternative Verkehrslösungen statt Verkehrswegen wie Straßen zu suchen.

Bernd Strotkemper (SPD) sah die Idee einer solchen Straße auch kritisch. Man gehe von einem weiteren Zuwachs an Besuchern der Waldenburger Bucht aus. Der Raum in der Bucht sei seiner Meinung nach jedoch so begrenzt, dass außer dem Ferienpark keine weiteren Besuchermagnete dort Platz hätten.

Trotz dieser Kritik wäre es durch eine Umgehungsstraße möglich, den Waldenburger Weg zu einer Anliegerstraße zu machen und große Verkehrsaufkommen in Richtung Waldenburger Bucht nicht durch das Wohngebiet zu führen.

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