Wird der Attendorner Rat dem Dorfhausprojekt in Helden zustimmen?

Ausschusssitzung


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Einer der Arbeitseinsätze am ehemaligen Feuerwehrhaus Helden, bei dem sich viele Dorfbewohner engagierten. von Nicole Voss
Einer der Arbeitseinsätze am ehemaligen Feuerwehrhaus Helden, bei dem sich viele Dorfbewohner engagierten. © Nicole Voss

Attendorn. Sie haben sich mächtig ins Zeug gelegt, einen Dorfverein gegründet, ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept auf die Beine gestellt und Arbeitseinsätze absolviert. Doch auch der erneute Antrag des Dorfvereins Helden, zur Nutzung des ehemaligen Feuerwehrhauses als Dorfhaus (LP berichtete mehrfach), traf in der Hauptausschusssitzung nicht auf Zustimmung aller Fraktionen.


Eine Abstimmung erfolgte nicht. Die Entscheidung soll ohne Empfehlung aus dem Ausschuss dem Rat der Stadt Attendorn in seiner Sitzung am Mittwoch, 9. September, obliegen. Im September 2019 votierte der Ausschuss dafür und der Rat lehnte ab. Der Dorfverein Helden darf das Dorfhaus bislang provisorisch für seine Zwecke nutzen.
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In der Sitzung stellte Wolfgang Teipel drei Anträge. Einer davon zielte auf die Integration des Jugendtreffs ab dem Jahr 2024 in das Dorfhaus ab. Er begründete das unter anderem mit der Erhöhung der Chance auf Förderung des Projekts.

Im Anschluss an die Sitzung betonte Klaus Gabriel, dass die Integration des Jugendtreffs in das Dorfhaus unpraktikabel sei. Ein Raum müsse zur Verfügung gestellt werden und es sei laut Gabriel gar nicht geklärt, ob die Jugendlichen das wünschen. Viele Dinge, die im Konzept angedacht sind, würden wegfallen.
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Klaus Gabriel betonte: „Wir nehmen das Schulterklopfen wohlwollend und dankend entgegen, aber wenn das Dorfhaus nicht zeitnah realisiert wird, hat der Dorfverein keine Berechtigung. Der Vereinszweck ist dann nicht erfüllt.“

Alberto Zulkowski sagte, dass die Förderung eines Jugendtreffs nur bei alleiniger Nutzung möglich und der Vorschlag von Wolfgang Teipel aus pädagogischer Sicht auszuschließen sei.
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Bürgermeister Christian Pospischil brach in genannter Sitzung eine Lanze für das Projekt: „Wir wollen die Dörfer und das Ehrenamt fördern und ihnen die Chance geben, Ziele zu verwirklichen. Mit dem Dorfhaus Helden liegt ein innovatives Konzept (Indoor-Spielplatz, Bewegungsmöglichkeiten, Treffpunkt, Kleinkunstbühne etc.) vor. Es erfüllt die Anforderungen an das städtische Förderprogramm „Mein Dorf – Gemeinsam stark“. Es ist ein gutes Projekt, das Vorbildcharakter für andere mit ähnlichem Konzept sein kann.“

Das Stadtoberhaupt betonte, dass es nicht ohne Förderung gehe, mahnte jedoch, dass man die Ehrenamtlichen nicht ewig warten lassen könne. Da bei zwei Projekten im Stadtgebiet eins priorisiert werden solle (Dorfplatz Biekhofen, Dorfhaus Helden), schlug Bürgermeister Pospischil diesbezüglich das Dorfhaus vor. 
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Auch Georg Ewers hob das gute Konzept hervor und sagte: „Wenn so ein Verein soziale Tätigkeiten macht und Hardware einbringt, ist das ein Mehrwert und ein Gewinn für die Stadt. Bitte stimmen Sie dafür, damit der Verein Sicherheit hat.“

Ralf Warias (FDP) monierte, dass ihm die Grundlage fehle, was entstehen solle und Alternativen zur Nutzung des ehemaligen Feuerwehrhauses nicht geprüft worden seien.

Carsten Graumann, Baudezernent dementierte und machte deutlich, dass sowohl die Nutzung als Wohnraum als auch für den Vertrieb von E-Zigarretten geprüft worden seien. Letzteres kommt aus gesundheitlichen Gründen für die Stadt nicht in Frage.
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