Wird Attendorn Teil des möglichen Nationalparks Ebbegebirge?

SPD-Fraktion stellt Antrag


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Nationalpark von privat
Nationalpark © privat

Attendorn. Wenn es nach den Wünschen der SPD Attendorn geht, soll die Hansestadt ihr Interesse am Findungsprozess für einen möglichen Nationalpark „Ebbegebirge“ bei der Landesregierung anmelden. Das hat die Fraktion Bürgermeister Christian Pospischil in einem Schreiben mitgeteilt.


In der Begründung der SPD-Fraktion heißt es: Die Landesregierung hat in einer Pressemitteilung vom 6. September 2023 einen Prozess zur Findung eines zweiten Nationalparkes in NRW angestoßen. Bislang gibt es in NRW nur den Nationalpark Eifel.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat mögliche Gebiete identifiziert. Darunter auch das Ebbegebirge, das sich von West nach Ost über die Städte Kierspe, Meinerzhagen, Herscheid, Attendorn und Plettenberg erstreckt.

Offener Findungsprozess

Die SPD weist in ihrem Schreiben ausdrücklich darauf hin, dass mit einer Interessensbekundung weder eine Vorfestlegung noch eine verbindliche Zusage erfolge, sondern nur ein ergebnisoffener Diskussionsprozess initiiert werde. Die Interessensbekundung muss bis Ende März beim Land NRW angemeldet werden.

Mit dieser unverbindlichen Interessenbekundung werde laut Meinung der SPD ein Diskussionsprozess eröffnet, der durch Mittel des Landes für die Vorbereitung, die Moderation und die Durchführung verschiedener Beteiligungsformate unterstützt werde.

Bindeglied zwischen den weiteren Städten

Ein Nationalpark Ebbegebirge mache allerdings nur dann Sinn, wenn alle Bereiche mit einem entsprechendem Naturraumpotential eingeschlossen sind und keine Lücke zwischen Herscheid und Plettenberg entstehe - also sich auch die Stadt Attendorn diesem Findungsprozess nicht entziehe.

Stand der Dinge ist, dass sich die Kommunen im Märkischen Kreis bereits mit der Thematik beschäftigen. In der Ratssitzung am Mittwoch, 31. Januar, wies Bürgermeister Christian Pospischil darauf hin, dass die Interessensbekundung im Herscheider Stadtrat mehrheitlich abgelehnt worden sei und sich daraufhin ein Bürgerbegehren gebildet habe.

Wie sich die Stadt Attendorn positioniert und ob sie innerhalb der gesetzten Frist ihr Interesse bekundet, steht noch nicht fest. Bürgermeister Pospischil sieht die Hansestadt jedoch als Bindeglied.

Hintergrund:

Nationalparke sind großflächige, weitestgehend unzerschnittene Schutzgebiete mit einer besonderen Eigenart und haben die gleiche Wirkung wie Naturschutzgebiete.

Ein Nationalpark ist allerdings kein flächendeckendes Naturschutzgebiet, sondern nur die Kernzone, die mindestens 51 Prozent der Fläche umfassen muss. Innerhalb der Gebietskulisse eines möglichen Nationalparks Ebbegebirge ist die Kernzone fast ausschließlich im Eigentum des Landes NRW.

Für alle übrigen, überwiegend in Privatbesitz befindlichen Flächen besteht heute schon mindestens der Schutzstatus eines Landschaftsschutzgebietes.

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