Nein, fremdschämen musste sich das Publikum beim 2. Poetry Slam in der „ü.NN hall“ in Attendorn nicht. Die Akteure auf der Bühne waren alles andere als Dilettanten, im Gegenteil: da rockten Profis die Hoesch-Hallen.
Innerhalb kürzester Zeit war der 2. Attendorner Poetry Slam, der von KulturA, dem Kulturverein in Attendorn organisiert wurde, ausverkauft. Am Abend hofften einige Optimisten noch darauf, am Eingangstor eine Karte ergattern zu können. Doch wer bereits im Besitz einer Karte war, der gab sie auch nicht wieder her – schließlich wollte man sich das Event auf keinen Fall entgehen lassen.
Zwar hatte es sich außerhalb der Hoesch-Hallen inzwischen ein wenig abgekühlt hatte und zu einem lauen Sommerabend entwickelt. Im Gebäude herrschten dafür subtropische Temperaturen. Immerhin hatte die Stahlkonstruktion die Möglichkeit gehabt, sich in den vergangenen Tagen aufzuheizen und das war in der Tat geschehen. Während die Zuhörer noch die Möglichkeit hatten, sich mit Fächern und Wasser ein wenig abzukühlen, blieb den Künstlern auf der Bühne diese Möglichkeit praktisch verwehrt. Denn dank der Scheinwerfer war es dort noch einmal deutlich heißer.
Doch als die Akteure schließlich loslegten, war die Hitze schnell vergessen. Sebastian23, Sulaiman Masomi, Andy Strauß und Hazel Brugger sowie DJ Nachtfalke am Mischpult und Live-Karikaturist Artur Fast sorgten für eine Wiederholung des Erfolges vom vergangenen Jahr.
Konsumrausch, Ausländerfeindlichkeit, Burka, Schweiz, Beziehungskisten oder die „Summertime Sadness“ von Lana Del Rey – es gab kein Thema, das nicht in Wortakrobatik verpackt und perfekt präsentiert wurde. Es ist schon erstaunlich, was passiert, wenn man den Satz „Ich weiß ES“ an seine Freunde und Familie schickt. Auch die einfachen Tipps von Hazel Brugger, wie man eine Beziehung beendet, wussten zu beeindrucken. Dazu legte DJ Nachtfalke auf und Zeichner Artur Fast setzte den vom Publikum gewünschten „Zebraelefanten, der auf einem Hai in einem Burkini surft“ gekonnt ins Bild.