Wiederholte Karnevalsabsage trifft Attendorner Wagenbauer hart

Blick auf 2023 richten


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Archivbild aus dem Jahr 2019: Volles Haus beim Tag der offenen Tür in der Wagenbauerhalle von Barbara Sander-Graetz
Archivbild aus dem Jahr 2019: Volles Haus beim Tag der offenen Tür in der Wagenbauerhalle © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Viel Zeit und Arbeitskraft erfordert es, einen Wagen für einen Karnevalsumzug zu bauen. Umso ärgerlicher und bedauerlicher ist es nun, dass der Karnevalsumzug in Attendorn coronabedingt zum zweiten Mal ausfällt. Janik Klement, Chef der Wagenbaugruppe Bremge-Bürberg, erzählt, wie die Vorbereitungen liefen und man den Blick bereits in Richtung Zukunft richtet.


„Die Absage trifft uns sehr hart“, berichtet Janik Klement. Auf der einen Seite sei es absehbar gewesen, dass die Entwicklung der Pandemie einen normalen Karneval nicht zulasse. Auf der anderen Seite sei sehr viel Herzblut in den Bau des Wagens geflossen. Diesen Wagen nun nicht fahren zu sehen, tue sehr weh.

Bis zum Schluss habe man gehofft, dass man die Wagen präsentieren dürfe. Deshalb habe sich die Wagenbaugruppe alle Möglichkeiten offen gehalten. Selbst ,,zwischen den Tagen‘‘ wurde in der Garage gewerkelt. Klement bedauert: „Wir hätten nie gedacht, dass wir zwei Jahre hintereinander auf die traditionellen Karnevalsumzüge verzichten müssen.“

„Das Wagenbauerherz blutet“

So schmerzhaft es sei, die „jecken“ Tage nicht mit seinen Wagenbauern in der Halle zu verbringen, so verständlich sei die Entscheidung der Karnevalsgesellschaft, aufgrund der hohen Inzidenzen von einem Zug abzusehen. Der 27-Jährige analysiert die Lage wie folgt: „Der Vorstand sieht es ein, doch das Wagenbauerherz blutet. Da spreche ich im Namen aller Wagenbauer!“

Der Fortschritt an den Wagen war ganz unterschiedlich sichtbar. Einige Gruppen hatten von vorne herein nicht mit einem Zug gerechnet und sich daher kaum sehen lassen. Andere Gruppen wiederum haben aktuelle politische Motive gewählt und annähernd fertiggestellt. Diese lassen sich 2023 voraussichtlich nicht mehr präsentieren. Die Arbeitsstunden, die die Gruppen in ihre Wagen stecken, lassen sich kaum in Zahlen fassen. Man müsse sich vorstellen, dass jede freie Minute an den Wagen gebaut wird.

Auf Urgesteine ist Verlass

Der Großteil des Wagens aus Bremge-Bürberg wurde vier besonders aktiven Mitgliedern erstellt. Klement, der nicht nur im Karneval aktiv ist, sondern auch Poskevatter der Waterporte ist, gibt zu Protokoll: „An den Wochenenden oder zu Beginn der ,heißen Phase‘ können wir auf mehr Verstärkung zählen. Nicht zu vergessen die ,Urgesteine‘ unserer Wagenbaugruppe, auf die wir uns in stressigen Jahren immer verlassen können und die auch sonst mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

Obwohl der Karneval erneut ausfällt, so hoffen die Wagenbauer 2023 auf eine unbeschwerte Narrenzeit und ein Wagenbauen wie in Vor-Corona Zeiten.

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