„Westfalen Winds“ verabschiedet Dirigent Ulrich Schmidt nach 13 Jahren
Westfälisches Bläser-Ensemble
- Attendorn, 13.11.2018
Attendorn/Bad Fredeburg. Die westfälische Bläserphilharmonie „Westfalen Winds“ hat am vergangenen Wochenende mit zwei glanzvollen Konzerten in der Stadthalle Attendorn und im Kurhaus Bad Fredeburg ihren langjährigen künstlerischen Leiter und Dirigenten Ulrich Schmidt verabschiedet. Besonderer Gast-Solist war der Trompetenvirtuose Reinhold Friedrich.
Der Konzertbeginn war der Innovation vorbehalten und wurde mit der „Smetana-Fanfare“ von Karel Husa zeitgenössisch in Szene gesetzt. Im Anschluss folgte bereits einer der Programmhöhepunkte. Einer der renommiertesten deutschen Trompetensolisten der Gegenwart betrat die Bühne.
Vor der Pause dann der zweite Programmhöhepunkt: die Uraufführung von „Tramonto Italiano – Il Dente del Tempo (deutsch: „Italienischer Sonnenuntergang – Der Zahn der Zeit“), die „Westfalen Winds“ beim Sauerländer Komponisten Tobias Schütte in Auftrag gegeben hat. Das Stück ist sowohl von meditativem als auch monumentalem Orchesterklang geprägt.
Allerdings brauchte es noch zwei weitere Zugaben, bis Orchester und Dirigent am jeweiligen Konzertabend vom Publikum entlassen wurden. In Attendorn folgte nach langanhaltendem Applaus zunächst Dimitri Schostakowitschs „Folk Dances“ in russischer Exuberanz.
Der besondere Kniff: Der Dirigent war gänzlich in Unkenntnis gelassen worden und erhielt wie die Zuhörer Hinweisschilder mit speziellen dirigiertechnischen Anweisungen zur orchestralen Fehlerbehebung. Eine herzliche Komödie als auch kompositorische Meisterleistung.
Mit „Lux Aurumque“ von Eric Whitacre wurden beide Konzertabende schließlich ganz bedächtig beschlossen, sodass Orchester und Dirigent unter stehenden Ovationen mit der Fassung rangen. Immerhin war es der letzte Ton nach 13 gemeinsamen Jahren.