Werthmann Werkstätten feiern großen Jubiläums-Festakt

50 Jahre Inklusion und Teilhabe


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Anne Willmes befragte einige Menschen nach ihren Erfahrungen mit den Werthmann Werkstätten. von Nils Dinkel
Anne Willmes befragte einige Menschen nach ihren Erfahrungen mit den Werthmann Werkstätten. © Nils Dinkel

Attendorn/Kreis Olpe. Die Werthmann Werkstätten haben am Samstag, 7. Mai, das 50. Jubiläum gefeiert. Nach einem Festakt in Attendorn, bei dem eine kabarettistische Überraschung wartete, gab es einen Tag der offenen Tür unter dem Motto „Werkstatt erleben“ an allen Standorten.


Christoph Becker aus dem Caritasvorstand erzählte, dass zum Jubiläum ein Musikvideo mit Bernd Klüser und den Mitarbeitern der Werthmann Werkstätten erstellt worden sei. Der Song trägt den Titel „Ich bin ich“.

„Heute, an einem Tag der für viele Menschen arbeitsfrei ist, feiern wir das Thema Arbeit“, so Christoph Becker. Arbeit möglich machen sei das Thema, das sich die Werthmann Werkstätten seit nunmehr 50 Jahren auf die Fahne geschrieben und umgesetzt hätten.

Andreas Mönig, Leiter der Werthmann Werkstätten, sagte, dass die Mitarbeiter aufgeregt, angespannt und erfreut zugleich auf diesen Tag gewesen seien. „Es war ein tolles Bild, Mitarbeiter zu sehen, die sich auf dieses besondere Ereignis vorbereiten“, so Mönig.

Zum Programm zählte auch ein Wortgottesdienst mit Dechant Andreas Neuser, der erwähnte, dass das Thema Glaube wohl täglich in den Werkstätten präsent sei.

Anne Willmes als Moderatorin

Anne Willmes, die als Moderatorin zugegen war, erzählte, dass sie nach einem Besuch im Vorfeld mit einem Lächeln im Gesicht und Freude im Herzen gegangen sei. Sie verwickelte zahlreiche Menschen in Gespräche, darunter Beschäftigte, Leitung und Vorstand, aber auch ehemalige Beschäftigte und die Gründungsväter.

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Christoph Becker ist Vorstand des Trägers (Caritasverband Kreis Olpe)

Thomas Gosmann als Vertreter des Landrats sagte, dass die Werthmann Werkstätten immens wichtig für den Kreis Olpe seien. „Es ist besonders groß, was hier geleistet wird“, so der stellvertretende Landrat. Hier werde Teilhabe für mehr als 650 Personen geleistet.

Zum Programm zählte ein Blick in die Geschichte, die Vorstellung der Männer der ersten Stunde, Gespräche mit aktuell Beschäftigten sowie eine musikalisch begleitete Fotocollage. Abschließend gab es eine Überraschung für die Gäste: Hettwich vom Himmelsberg blickte in die Zukunft der Werthmann Werkstätten:

„Das geht hier weiter!“

„Man braucht Mut, Gottvertrauen und ein Team“, so die Kabarettistin, die natürlich auch einige Lacher im Gepäck hatte. So scherzte sie unter anderem, dass pubertierende Kinder der Beweis dafür seien, warum man stinknormale Jugendliche sage.

Außerdem motivierte Hettwich vom Himmelsberg das Publikum: „Heute wird nicht gemeckert. Heute wird gefeiert!“, wobei sie es selbst nicht ganz lassen konnte. Sie kritisierte bei Andreas Mönig, dass die Liedtexte zu klein gedruckt worden seien. „Ich dachte erst, die seien bei Ausgrabungen am Brunnen gefunden worden!“, scherzte sie.

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Hettwich vom Himmelsberg wagte den Blick in die Glaskugel.

Beim Blick in die Zukunft zeigte sie sich optimistisch: „Das geht hier weiter und bleibt voller Leben!“ Auch die Digitalisierung erfordere Echtzeitbegegnungen. Beim Festakt galt Maskenpflicht.„Infektionsschutz ist hier weiterhin wichtig und hat einen hohen Stellenwert“, so Andreas Mönig. Zu den Anwesenden zählten zahlreiche Vertreter aus Industrie und Politik.

Hintergrund

Die Werthmann Werkstätten sind 1972 mit 13 Beschäftigten gestartet. Heute sind es in diversen Bereichen mehr als 650. Seit 1994 hat sich der Name Werthmann Werkstätten etabliert. Mittlerweile beschränken sich die Werkstätten nicht mehr rein auf die eigene Produktion: Eine Außenarbeitsgruppe bei der Firma Baussmann Collated Fasteners GmbH ging 2020 an den Start.

2021 übernahmen die Werthmann-Werkstätten den Lebensmittelladen „Hoff`s Wertvoll“ in Bilstein. Die Werkstätten befinden sich in Attendorn, Meggen und Welschen Ennest. 48 Menschen arbeiten außerhalb an betriebsintegrierten Arbeitsplätzen. Die Beschäftigten bringen entweder körperliche und/oder geistige Behinderungen oder auch psychische Beeinträchtigungen mit.

Die Werthmann Werkstätten produzieren unter anderem Schlauchbrücken für die Feuerwehr und Spülmaschinensiebe. Zu den Kunden zählen unter anderem Westmark, Viega, Kemper und Hensel.

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