Werthmann-Werkstätten bereiten auf Berufsalltag vor

b.punkt bietet Bildung entsprechend der Fähigkeiten


  • Attendorn, 19.08.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Den Teilnehmern wird der Umgang mit den Materialien und Werkzeugen von einer entsprechenden Begleitperson vermittelt. von Barbara Sander-Graetz
Den Teilnehmern wird der Umgang mit den Materialien und Werkzeugen von einer entsprechenden Begleitperson vermittelt. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Seit Anfang des Jahres gibt es den neuen Bereich b.punkt der Abteilung extern. Die Abteilung gehört zu den Werthmann-Werkstätten in Trägerschaft des Caritasverbandes Olpe. Hier werden Menschen mit geistiger, körperlicher, mehrfacher und/oder psychischer Behinderung auf den beruflichen Alltag in der Werkstatt oder auf externe Arbeitsplätzen vorbereitet.


Was zuvor in den Abteilungen in Olpe, Attendorn und Welschen Ennest dezentral angeboten wurde, ist im neuen Gebäude am Askay mit b.punkt an einem Standort gebündelt. „Unser Ziel ist es, Arbeit möglich zu machen. Wir möchten den Teilnehmern eine berufliche Bildung nach ihren Fähigkeiten, Möglichkeiten und Interessen anbieten, um so die Schwelle in den Arbeitsmarkt zu überwinden und eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen“, erklärt Nina Fecker, Teamleitung b.punkt. „So wird bei b.punkt Bildung, Begleitung und Beruf verbunden.“

In zwei Jahren und drei Monaten wird neben sozialen Kompetenzen auch Fachwissen vermittelt. Dabei steht der Mensch mit seinen Fähigkeiten im Mittelpunkt. So werden in den ersten drei Monaten im sogenannten Eingangsverfahren die Fähigkeiten und Interessen durch praktische Arbeit und anerkannte Testverfahren ermittelt.
Viele Praktika und Schulungen
In dieser Zeit wird überprüft, ob die Werkstätten die geeignete Einrichtung für den Mensch mit seiner Behinderung sind. So wird ein Eingliederungsplan erstellt und regelmäßig überprüft. Dieser enthält Aussagen über die erforderlichen Fördermaßnahmen und die beruflichen Perspektiven. „Das ist die Grundlage für die anschließende individuelle Qualifizierung in einem Bildungsrahmenplan“, so Nina Fecker.

Zeigt sich eine Affinität zu Holz, ist ein Arbeitsplatz in der Schreinerei ein guter Arbeitsplatz. Liegen die Interessen im Gartenbau, ist ein Arbeitsplatz in der GALA sicher der richtige. Will und kann der Teilnehmer außerhalb der Werkstätten arbeiten, wird alles versucht, um dies zu ermöglichen. Um genau zu erfahren, wo der Teilnehmer motiviert und ausdauernd arbeiten möchte, gibt es in der zweijährigen beruflichen Bildung Praktika und Schulungen in allen Arbeitsbereichen der Werkstätten. Hier wird der Umgang mit den verschiedenen Werkstoffen, Werkzeugen und Maschinen vermittelt.
 von Barbara Sander-Graetz
© Barbara Sander-Graetz
Immer an der Seite: ein persönlicher Bildungsbegleiter. Er steht dem Beschäftigten sowohl im Unterricht, als auch in der Arbeitswelt zur Seite. „Wir passen die Lerneinheiten den Fähigkeiten der Teilnehmer an und stimmen die Inhalte kontinuierlich auf den Einzelnen ab“, erklärt Nina Fecker.

Ab dem 1. September werden fast 20 Personen mit der neuen beruflichen Bildung beginnen. Zurzeit nutzen rund 70 Beschäftigte dieses Angebot um sich praktisch und theoretisch für das Arbeitsleben in den Werkstätten oder für eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu qualifizieren.
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