Werthmann-Werkstätten Attendorn und focus-Wohnhäuser kooperieren

Betreuung bei Demenz


Menschen mit Behinderungen, die an Demenz erkrankt sind, benötigen Sicherheiten in ihrem Umfeld und individuelle Unterstützung. von privat
Menschen mit Behinderungen, die an Demenz erkrankt sind, benötigen Sicherheiten in ihrem Umfeld und individuelle Unterstützung. © privat

Attendorn. Es ist erwiesen, dass Menschen, die an Demenz erkrankt und berufstätig sind, ihren Arbeitsplatz nicht allzu schnell aufgeben sollten. Die beiden Caritas-Einrichtungen „Werthmann-Werkstätten“ und „focus-Wohnhäuser“ machen deutlich, dass das Verbleiben im gewohnten Umfeld für den Betroffenen von immenser Bedeutung ist.


Um beides optimal in Einklang zu bringen, arbeiten die beiden Einrichtungen in diesen Fällen besonders eng zusammen. Aktuell sind zwei Bewohner des focus-Wohnhauses „Am Nordwall“ in Attendorn von Demenz betroffen und in der Abteilung Attendorn der Werkstätten beschäftigt. Beide sind seit der Geburt an Trisomie 21 erkrankt.

Ruhige Umgebung wichtig
Der Beschäftigte soll, solange es möglich ist, seinen Arbeitsplatz im gewohnten Umfeld behalten. Die erste Maßnahme nach der Diagnose und dem Bemerken von Veränderungen des Beschäftigten ist die mögliche Reduzierung der Arbeitszeit auf Teilzeitbeschäftigung.

Eine Fortführung der Tätigkeit in der bestehenden Gruppe ist oftmals schwer vorstellbar, bedingt durch Lautstärke, Reize und das Arbeitspensum. Zumeist wird ein betreuungsintensiver und ruhiger Bereich in den Werkstätten als Rückzugsort gewählt, da hier durch eine intensivere Betreuung mehr auf die Beschäftigten eingegangen werden kann. Fallbesprechungen finden zusammen mit dem jeweiligen Wohnhaus regelmäßig statt.
Wohnen im vertrautem Umfeld
Auch für die Wohnhäuser gilt: Bewohner sollen dort solange es geht in der vertrauten Umgebung bleiben. Bisher gibt es nur wenige Erfahrungswerte mit dem Thema Demenz, da jetzt erst die ersten älteren Bewohner im Wohnhaus leben. In der jetzigen Entwicklungsphase werden spezielle Konzepte in Anlehnung an die Arbeit mit Demenzkranken in der Altenhilfe auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft.

Die Verkehrssicherheit der Bewohner ist ebenfalls ein wichtiger Punkt bei Verstärkung von Lauftendenzen, zunehmendem Bewegungsdrang und gleichzeitig zunehmender Orientierungslosigkeit.
Umzug abwägen
Abzuwägen bleibt dann bei zusätzlicher Zunahme der Pflege- und Betreuungsintensität, ab wann unter Umständen über einen Umzug in eine adäquate Wohngemeinschaft mit Demenzschwerpunkt wie z.B. das „Haus Mutter Anna“ nachgedacht werden muss.

Um dies zu erleichtern, sind Fallbesprechungen mit den entsprechenden Kollegen aus der Altenhilfe sowie gegenseitige Hospitationen in der Planung.

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