Wenn die Nebelmaschine in Schwung kommt und wer die Technik überwacht
50 (+1) Jahr Stadthalle Attendorn
- Attendorn, 17.04.2023
- Verschiedenes
- Von Nicole Voss
Attendorn. Das reine Zahlenwerk der Stadthalle lässt aufhorchen: Die Frischluftzufuhr liegt bei 36.000 Kubikmetern in der Stunde, die Heizungsleistung beträgt 470 Kilowattstunden und die Leistung der Beleuchtung liegt bei 22.500 Watt. Unbestuhlt können 1.700 Besucher an einer Veranstaltung teilnehmen - bestuhlt sind es 1.100. Diese und andere Informationen gab Martin Reißner den Besuchern am Sonntag, 16. April, bei einem Rundgang, der hinter die Kulissen führte.

Der Meister für Veranstaltungstechnik gab Einblicke in die aufwändige Veranstaltungstechnik, die den Gästen für gewöhnlich verborgen bleibt und Ausblicke auf das, was zukünftig geplant ist. Dazu zählt die Installation einer neuen Lichtanlage.
Eine Teilnehmerin an der Führung regte an, das Dach doch mit einer Photovoltaikanlage auszustatten. Attendorns Kämmerer Klaus Hesener, der ebenfalls beim Rundgang dabei war, gab zu bedenken, dass das eine Investition von rund 500.000 Euro mit sich bringe und die Hansestadt zunächst die Ausstattung der Schulen mit derartigen Anlage beschäftige. Die Umsetzung des Vorschlags schlug Hesener dennoch nicht ganz aus.
Hinter der Bühne zogen die Garderoben der Künstler die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Von spartanisch im Stil der 80er-Jahre eingerichtet bis hin zu hochmodern sind die Aufenthaltsräume eingerichtet. Die spartanische Einrichtung erklärt Reißner damit, dass eine Turnhalle geplant gewesen und die Räume daher funktional eingerichtet wurden.



Noch ziemlich neu ist ein großer Aufenthaltsraum mit WLAN. Auch eine Waschmaschine und ein Trockner gehören zur Ausstattung für die Künstler, die teilweise wochenlang unterwegs sind.
Ein Stück weiter, auf der Bühne, qualmte es mächtig. Für Martin Reißner die Gelegenheit, den Gästen die Umstellung von der manuellen zur digitalen Steuerung, die im vergangenen Jahr vollzogen wurde, zu erklären.


„Hier ist alles doppelt – mit Netz und doppeltem Boden gesichert“, erklärte der Fachmann und fügte hinzu, dass die Stadthalle eine der technisch am Besten ausgestatteten Hallen im Kreis Olpe sei und das Equipment schnell mehrere 10.000 Euro koste. Reißner, der seit Dezember 2012, in der Stadthalle beschäftigt ist, kennt vor und hinter den Kulissen jeden Winkel.
Anlass für den Tag der Offenen Tür und das bunte Programm war das Stadthallen-Jubiläum (50 +1). Bei der offiziellen Eröffnung blickte Bürgermeister Christian Pospischil zurück in die Geschichte der Halle, die am 3. Juni 1972, im Rahmen des 750-jährigen Stadtjubiläums, eröffnet wurde.
Die erste Band, die im Oktober des gleichen Jahres dort auftrat, war „Birth Control“. Die Formation spielte auch zum Jubiläum bei einem Konzert auf. Die kleine Ausstellung im Foyer lieferte den Beweis des vielfältigen Programms.
Bürgermeister Pospischil erinnerte daran, dass in den 70er-Jahren Rockkonzerte angesagt gewesen seien und Anfang der 2000er-Jahre die Blütezeit der Comedians gewesen sei. Besonders erwähnte das Stadtoberhaupt das Jahr 2019 mit einer Rekordbesucherzahl von 25.000 Gästen.
Die im Foyer ausgestellten Plakate, signierten Gitarren, Shirts und Schallplatten der Künstler legten Zeugnis davon ab, wer in den vergangenen fünf Jahrzehnten auf der Bühne der Halle stand. Zusammengetragen wurden sie aus dem Besitz von Rainer Müller und dem Archiv der Stadt Attendorn.

Mit Blick auf den Standort der Stadthalle hob Christian Pospischil hervor, dass die Besucherzahlen für den richtigen Standort sprechen und die Stadthalle mit der Fertigstellung des Bürgerparks und der der Terrasse der Gastronomie ihr ganzes Potenzial entfalten werde.
