Weitsichten-Film „Sodom“ im JAC Attendorn zu sehen

Attendorn. „Welcome to Sodom“ heißt der nächste Film der „Weltsichten“-Reihe, zu dem das Agendaforum der Hansestadt ins JAC-Kino einlädt. Die Dokumentation, in der es um das Leben von Menschen auf Europas größter Elektroschrott-Müllhalde geht, wird am Dienstag, 22. November, um 20 Uhr gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Auf der riesigen Müllhalde in einem Viertel von Accra, der Hauptstadt Ghanas, leben 6.000 Menschen, die alles sammeln, was irgendwie verwertbar ist. Sie schrauben zum Beispiel Elektrogeräte auf oder verbrennen ihre Umhüllung, um an das Kupfer und andere wieder verkäufliche Metalle zu kommen. Ihre Geschichten haben die beiden österreichischen Regisseure Florian Weigensamer und Christian Krönes mit Kamera und Mikrofon eingefangen.

„Sodom“ nennen die Bewohner die ewig rauchende, stinkende Müllhalde und nehmen selbstironisch einen Rap auf: „You are welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier.“ Jährlich werden auf der Müllhalde in Ghana etwa 250.000 Tonnen Wohlstandsschrott wie Fernseher, Computer, Handys oder Drucker entsorgt.

Wiederverwendbare Materialien gelangen über die Lieferketten zurück in den Westen, wo sie in neue Geräte verbaut werden, die irgendwann wieder in Sodom landen – bei den Menschen am untersten Ende der Verwertungskette. „Dieser Wahnsinnsfilm ist der Kommentar zu Weltwirtschaft und Wohlstandsgefälle in spektakulären Bildern.

Mehr Kino geht nicht“, lobt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International in ihrem Journal. Die „Weltsichten“-Vorstellungen sind kostenlos, Spenden willkommen und Diskussionen erwünscht. Weitere Filme zur „Welt im Wandel“ werden von Januar bis April 2023 im Monatsrhythmus gezeigt.