Weihbischof Matthias König ernennt Sebastian Springob zum Priester
Erste Weihe überhaupt in Attendorner Geschichte
- Attendorn, 12.06.2021
- Verschiedenes
- Von Adam Fox
Attendorn. Obwohl Attendorn kommendes Jahr 800-jähriges Jubiläum begehen wird, so ist Sebastian Springob der erste Diakon überhaupt, der in der Hansestadt zum Priester geweiht wurde. Die Ordination, welche am Samstag, 12. Juni, stattfand, empfing Sebastian Springob im feierlichen Rahmen im Sauerländer Dom St. Johannes Baptist.
Die Zeremonie, die unter Corona-Bedingungen stattfand, wurde von Alexander Sieler eingeleitet. Sieler, Weggefährte Springobs, ist Leiter des spirituellen Netzwerks Tabor. Er sprach davon, dass die Priesterweihe eine ganz besondere Art der Liturgie sei. Albe und Diakonstola seien zwei Elemente, die zur Priesterweihe dazugehören.
Nicht unerwähnt blieb auch Springobs Weg zum Priester. Der 45 Jahre alte Lehrer wurde am 13. März 2020, zum Diakon geweiht, nur wenige Tage vor dem ersten Corona-Lockdown. Der Attendorner Lehrer ist Mitglied beim Säkularinstitut Voluntas Dei, welches in den Vereinigten Staaten seine Wurzeln hat.
Christian Matuschek, Vikar und Seelsorger in Bielefeld und ebenfalls ein Begleiter auf Springobs Lebensweg, bedankte sich zunächst bei allen Anwesenden. Gleichzeitig bedauerte er, dass pandemiebedingt nicht alle persönlich erscheinen konnten und wendete sich in englischer Sprache an die Schwestern und Brüder auf der anderen Seite des „großen Teichs“.
Nur wenige Minuten später richtete sich Matuschek an den Weihbischof und bat ihn, Bruder Sebastian zum Priester zu weihen. Matthias König fragte daraufhin, ob Springob würdig sei, Priester zu werden. Matuschek bezeugte, dass Springob für würdig gehalten wird. Daraufhin ernannte der Weihbischof König zum Springob zum Priester.
In seiner Rede ging der Weihbischof dann auf Springob persönlich ein. Der Satz „Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt“ stehe exemplarisch für Springob. Menschen können noch so viele Pläne und Zukunftsstrategien machen. Vieles käme, so König, anders als man es sich erdacht, erhofft oder erträumt hätte.
Springob war lange vor seiner Priesterkandidat in der Diasporagemeinde Bünde-Holsen und habe sich damals verliebt. Doch ein Weg habe ihn „neu gepackt“ und er sei damals Lehrer geworden am hiesigen St. Ursula Gymnasium. Wenn ihm jemand vor 15 Jahren gesagt hätte, dass heute seine Priesterweihe stattfinde, hätte Springob gesagt „Du hast vielleicht Ideen!“
Vergangenes Jahr habe er sich dann mit der Diakonweihe entgültig gebunden. Die Priesterweihe hingegen stand coronabedingt mehrfach auf der Kippe. Spingob habe aber nie den Glauben und die Zuversicht verloren. Zum Ende seiner Rede brachte König noch einen Lacher. Eine Boulevard-Zeitung hätte Springobs Priesterweihe wohl mit folgenden Worten betitelt: „Vom Prinz Karneval zum Priester.“ Der Unterschied zwischen beiden Ämtern liege jedoch darin, dass man Prinz nur eine Saison, Priester aber ein Leben lang bleibe.
Die Priesterweihe vollzog Weihbischof König, mit allen dazugehörigen Schritten: Heilig-Geist-Hymnus, Versprechen des Weihekandidaten, Allerheiligenlitanei, Handauflegung und Weihgebet. Dem Neu-Priester Springob wurde darauf die liturgischen Gewänder angelegt und die Hände gesalbt. Bei der anschließenden Kommunion verteilte Springob die Hostien. Springob nutzte nach der Weihe die Gelegenheit sich bei seiner Familie sowie allen Wegbegleitern und Freunden zu bedanken.
Im Anschluss an die Zeremonie fand im Außenbereich des Pfarrheims ein Empfang statt. Wer der Priesterweihe nicht beiwohnen konnte oder wer bei Springobs erster Messe, der sogenannten Primizmesse, teilnehmen möchte, der muss nicht lange warten. Am Sonntag, 13. Juni, 11 Uhr, wird diese im Sauerländer Dom stattfinden.