Wall-Center-Gutachten sorgt für Gesprächsstoff

Verhärtete Fronten


Ein Modell des Wall-Centers. von Arnd Gatermann (ITG)/Screenshot Präsentation
Ein Modell des Wall-Centers. © Arnd Gatermann (ITG)/Screenshot Präsentation

Attendorn. Ein über 1.000 Seiten starkes Gutachten zum Wall-Center hat im Ausschuss für Planen, Bauen, Klima und Umwelt für Gesprächsstoff gesorgt. Die Fronten sind verhärtet, die Änderung des Flächennutzungsplans – die Umwandlung einer Mischbaufläche in eine Sonderbaufläche - gerät zum Nebenschauplatz. Befürworter und Gegner beharren jeweils darauf, im Recht zu sein.


Birgit Haberhauer-Kuschel, Mitglied der neugegründeten UfA-Fraktion, ist sich sicher, dass das Wall-Center das Kaufverhalten der Attendorner nicht ändern wird. Im Repetal werden die Menschen auch zukünftig zum Einkaufen nach Bamenohl fahren, ebenso wie die Lichtringhauser nach Plettenberg und die Menschen aus dem Ihnetal nach Valbert.

Die Kaufkraft aus der Innenstadt verlagere sich zum Wall-Center hin. „Die Geschäfte in der Innenstadt veröden“, schlussfolgert Haberhauer-Kuschel. Die Schaffung eines Stadtquartiers wurde vertan. „Es ist keine gelungene Entwicklung der Stadtfläche.“

Gegenwind gab es auch von Matthias Pröll, Fraktionsvorsitzender der Grünen, der eine Reihe von Punkten abarbeitete: kein Investoren-Wettbewerb, keine Anbindung zur Innenstadt, keine Wohnungen. „Ich könnte die Liste weiter fortsetzen.“ Kritiker, so Pröll, würden als „Wall-Center-Gegner“ abgestempelt.

Geld muss im Ort gebunden werden

Anders sahen es hingegen die Befürworter, darunter Rolf Schöpf (CDU). Dieser erinnerte an das Allee-Center: „Damals hatten wir die gleichen Diskussionen wie heute.“ Das Wall-Center, so Schöpf, sei eine große Chance für Attendorn.

Den Argumenten seinen Vorredners schloss sich Bernd Strotkemper (SPD) an. Er betonte, dass das Geld im Ort gebunden werden müsse. Derzeit erlebe man, insbesondere im Lebensmittelbereich, nur Preissteigerungen. Eine weitere Einkaufsmöglichkeit, so Strotkemper, werde andere Sortimente und andere Preise zur Folge haben.

„Wir sind gut beraten, unsere Potentiale zu nutzen“

Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) betonte, dass man die Kaufkraft in Attendorn binden müsse. Das Angebot könne nicht aufrechterhalten werden ohne neue Impulse. Die Leute kauften nun einmal dort ein, wo das nächstgelegene, attraktive Angebot sei.

„Wir sind gut beraten, unsere Potentiale zu nutzen.“ Dieses könne man mit einer attraktiven Innenstadt nutzen. Die Diskussion kommentierte der Bürgermeister mit den Worten: „Ich verlange nicht, dass mir jemand zustimmt. Aber man sollte jedem seine Meinung lassen.“

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