Attendorn. Die Bilanzsumme von rund 1,1 Milliarden Euro, das Wachstum im Kreditgeschäft und die steigenden Provisionserträge ließen den Vorstandsvorsitzenden Heinz-Jörg Reichmann und seinen Vorstandskollegen Bernd Schablowski, bei der Bilanz-Pressekonferenz der Sparkasse ALK am Mittwoch, 26. Februar, ein positives Fazit des vergangenen Jahres ziehen.
Der Bilanzgewinn wurde mit 750.000 Euro im Vergleich zu 652.000 Euro im Jahr 2018 um 15 Prozent gesteigert. Das Kunden-Geschäftsvolumen stieg um 200 Millionen Euro auf insgesamt 2,6 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen stieg im Vorjahr um 9,5 Millionen auf 580 Millionen Euro.
Ein deutliches Wachstum verzeichnet das Geldinstitut bei Zusagen bei Baufinanzierungen und Unternehmenskrediten (120 Millionen Euro). In dem Bereich gab es ein Plus von 30 Millionen Euro. „Die Menschen in der Region machen aus der Not eine Tugend. Sie nutzen die Niedrigzinsphase für nachhaltige Investitionen, allen voran Immobilien“, interpretierte Bernd Schablowski das Kundenverhalten.
Der Bestand an Verbindlichkeiten gegenüber Kunden betrug etwa 770 Millionen Euro, davon entfielen 572 Millionen Euro auf Privatkunden, was einem Plus von 12,6 Prozent entspricht. Die Einlagen von Firmenkunden lagen mit 155,6 Millionen Euro knapp 39 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das sei auf Umschichtungen in renditestärkere Anlageformen zurückzuführen.
Seit dem Jahr 2014 hat die Sparkasse ALK die Negativzinsen nicht an ihre Kunden weitergegeben. Seit dem vergangenen Jahr werden diesbezüglich Gespräche mit Geschäftskunden geführt. Ziel der Gespräche ist eine Umschichtung größerer Vermögenswerte in Fonds und Wertpapiere. Eine Anlageform, zu der Heinz-Jörg Reichmann deutlich rät.
Wesentlich Treiber des Provisionsüberschusses von 9,3 Millionen Euro waren das Wertpapier- und Versicherungsgeschäft. Aktuell verwaltet die Sparkasse ALK im Kundenauftrag ein Wertpapiervolumen in Höhe von 330 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende machte deutlich, dass auch zunehmend Privatkunden Fonds- und Fondsparpläne als Alternative zu fest verzinslichen Anlagen für sich entdecken.
Dabei gebe es laut Reichmann noch Nachholbedarf, da noch zu viel Geld „verschenkt“ werde. Dabei liegt das Sparpotenzial im Kreis Olpe mit 207 Euro über den bundesdurchschnittlichen 201 Euro. Heinz-Jörg Reichmann machte auch deutlich, dass das gute alte Sparbuch seine Berechtigung behalte.
Auch im Bereich der Immobilienvermittlung und der Versicherungen wurden Zuwächse verzeichnet. Unter dem Vorsatz „Stärke ist uns wichtiger als Größe“, wurden im vergangenen Jahr 665.000 Euro in Baumaßnahmen – allen voran in die Geschäftsstelle in Attendorn – investiert. Damit sind die Baumaßnahmen vorerst abgeschlossen. „Es kostet Geld, wenn wir leistungsfähig und für unsere Kunden attraktiv bleiben wollen“, hob Heinz-Jörg Reichmann hervor.
Die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem beschäftigt 199 Mitarbeiter, davon 184 sogenannte bankspezifische und 17 Azubis.
Sechs Azubis schlossen im Januar diesen Jahres erfolgreich ihre Ausbildung ab. Mit rund 32.000 Kunden und der Bilanzsumme von mehr als einer Milliarde Euro sieht sich das Geldinstitut als wichtiger Wirtschaftsfaktor.
In sechs Niederlassungen und 12 SB-Points bietet die Sparkasse den Menschen vor Ort Zugang ihrem umfassenden Angebot. Mit 180.000 Euro wurden 2019 Veranstaltung, Brauchtum, Jugend, Kultur und Bildung unterstützt.