Vortrag in Attendorn: Depression mindert Lebensqualität
Dr. Jörg Eisentraut referierte in der Stadthalle
- Attendorn, 10.02.2017

Attendorn. Auf Einladung des Vereins PalliativNetz Kreis Olpe hielt am Mittwoch, 8. Februar, der renommierte Palliativmediziner und Psychiater Dr. Jörg Eisentraut aus Lünen/Westfalen einen Vortrag in der Stadthalle Attendorn. Obwohl das Thema „Depressionen und Trauer in der Palliativmedizin“ auf den ersten Blick schwere Kost darstellen mag, konnte der Mediziner die Gäste von Anfang an begeistern.
„Man fragt sich doch, ob eine Depression bei absehbarem Ableben des Patienten nicht ganz natürlich wäre. Ich gebe zu bedenken, dass es einen Unterschied zwischen Trauer und Depression gibt. Eine Depression ist definitiv behandlungsbedürftig und nach erfolgreicher Behandlung erhöht sich die Lebensqualität. Das ist auch ein Stück weit das Grundverständnis der Palliativmedizin. Mehr Lebensqualität für den unheilbar Erkrankten.“
Eisentraut beschrieb die Symptome einer Depression im Kern als depressive Verstimmung, dem Syndrom der „-losigkeit“ (etwa Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit), einhergehend mit schneller Ermüdbarkeit und Aktivitätseinschränkungen. Je nach Ausprägung der Depression gebe es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. Neben Bewegung, Entspannung oder auch Licht bekomme man Depressionen häufig mit einer medikamentösen Behandlung gut in den Griff. Ergänzend sei die Psychotherapie zu nennen. Hier bedürfe es einer empathischen Haltung und inneren Offenheit auf beiden Seiten.