Versammlung in Attendorn: Positive Zwischenbilanz der Milchbauern

Anliefermengen und Preise stabil


Frank Maurer, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Hans Stöcker und Dr. Rudolf Schmidt (von links)  bei der Halbjahrespressekonferenz der Milchwirtschaft NRW. von privat
Frank Maurer, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Hans Stöcker und Dr. Rudolf Schmidt (von links) bei der Halbjahrespressekonferenz der Milchwirtschaft NRW. © privat

Attendorn. Eine tendenziell positive Zwischenbilanz hat Dr. Rudolf Schmidt, rheinischer Vorsitzender von Milch NRW, bei der Halbjahres-Pressekonferenz der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen am Mittwoch, 24. Juni, in der Attendorner Stadthalle gezogen.


Der Milchabsatz ist gestiegen, Regionalität punktet wieder, Direktvermarkter, Hofläden und Milchtankstellen erleben einen deutlichen Aufschwung. Die Bereiche Gastronomie und Export ziehen nach der durch Corona bedingten Durststrecke durch die aktuellen Lockerungen tendenziell wieder an.

Schmidt ließ keinen Zweifel daran, dass Corona in den vergangenen Monaten auch das Geschehen auf dem NRW-Milchmarkt bestimmte. Als überraschend in der Größenordnung wertete der rheinische Vorsitzende, dass die Milchanlieferung in NRW im Zeitraum Januar bis April im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent deutlich angezogen habe.
Gestiegener Absatz an Milchprodukten
In Deutschland ist die Anlieferung im Vergleichszeitraum hingegen nur um 1,4 Prozent gestiegen. Signifikant ist auch der im März um 20 Prozent und im April um 10 bis 15 Prozent gestiegene Absatz an Milchprodukten. „Sie sehen, es hat nicht nur beim Toillettenpapier, sondern scheinbar auch bei der Milch Hamsterkäufe gegeben“, scherzte Dr. Schmidt.

Der Erzeugerpreis für konventionelle Kuhmilch in NRW liegt mit 33,12 Cent/kg Milch (4 % Fett, 3,4 % Eiweiß) um 0,3 Prozent über dem des Vorjahres. Das reiche nach den vorangegangenen niederschlagarmen Jahren für viele Erzeuger nicht aus, um die entstandenen Mehrkosten - insbesondere durch Futterzukäufe – auszugleichen, ist sich Dr. Schmidt sicher.
 von privat
© privat
Schmidt räumte ein, dass nach dem stabilen ersten Quartal ein Rückgang bei den Erzeugerpreisen erkennbar sei - auch die Bio-Milchpreise zeigen seit April stagnierende Tendenz. Erschwerend komme die Angst vor einer erneuten Dürre und vor verschärften Umweltauflagen von Seiten der EU hinzu.

Inwiefern eine insgesamt konjunkturelle Abschwächung der Märkte und damit einhergehend gedämpfter Konsum und Export sich im Jahresverlauf fortsetzen, hänge auch vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.

„Das derzeitige Anziehen der Preise für Magermilchpulver und Butter, die weiteren anstehenden Lockerungen sowie die damit verbundene Belebung der Nachfrage lassen hoffen, dass es nicht ganz so schlecht, wie von vielen prognostiziert, kommen wird. Wir hoffen, dass wir das Schlimmste überstanden haben“, so Dr. Schmidt abschließend.
Artikel teilen: