Update: Nach Durchsuchung am Vortag: 69-Jähriger stirbt bei Explosion

Verdächtiger aus Weschede begeht Selbstmord


  • Attendorn, 11.08.2022
  • Blaulicht
  • Von Wolfgang Schneider
    Profilfoto Wolfgang Schneider

    Wolfgang Schneider

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
In Attendorn-Weschede gab es am Mittwoch, 10. August, einen größeren Polizeieinsatz. von privat
In Attendorn-Weschede gab es am Mittwoch, 10. August, einen größeren Polizeieinsatz. © privat

Weschede. Der 69-jährige Mann, in dessen Haus in Weschede es am Mittwoch, 10. August, eine große Durchsuchung der Polizei gegeben hatte (LokalPlus berichtete), lebt nicht mehr. Nach ersten Erkenntnissen hat er sich am Donnerstagvormittag, 11. August, in einem Waldstück in der Nähe seines Hauses das Leben genommen.


Das bestätigte der Pressedezernent der Staatsanwaltschaft Siegen, Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss, auf Anfrage von LokalPlus.

Der 69-Jährige, auf dessen Grundstück zahlreiche Sprengkörper, Waffen und Munition gefunden und beschlagnahmt worden waren, war am Mittwoch vorläufig festgenommen worden.

Er wurde am Mittwochabend einem Haftrichter vorgeführt. Der Mann, der als Waffennarr gilt und offenbar der Reichsbürger-Szene zugerechnet werden kann, kam jedoch nicht in Haft, sondern wurde unter Meldeauflagen freigelassen.

Bildergalerie starten
Ein ganzes Waffenarsenal hat die Polizei beschlagnahmt.

Am Donnerstagvormittag gab es in einem Waldstück bei Weschede eine Detonation. Die daraufhin verständigten Behörden fanden den 69-Jährigen dann tot auf. „Es wird zwar noch ermittelt, aber es deutet vieles auf Suizid. Der Mann hat sich wohl mit einem Sprengkörper umgebracht“, sagte von Grotthuss.

Staatsanwaltschaft und Polizei wollen im Laufe des Nachmittags noch nähere Einzelheiten zu dem Fall mitteilen.

Update von 15.50 Uhr:

Inzwischen liegt die gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Siegen und der Polizei Hagen vor. Darin heißt es:

„Bei einem Durchsuchungseinsatz der Polizei Hagen in Attendorn wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz fanden Beamte des Hagener Staatsschutzes am Mittwoch eine Vielzahl an Waffen und Munition auf.

Rechtsgerichtete Gesinnung

Bei den Gegenständen handelt es sich zum Teil um funktionsfähige Waffen und intakte Munition. Eine Prüfung dieser Waffen vor dem Hintergrund eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz steht noch aus. Bei der Durchsuchung stießen die Beamten außerdem auf Gegenstände und Dokumente, die auf eine deutlich rechtsgerichtete Gesinnung des 69-jährigen Attendorners schließen ließen.

Der zuständige Haftrichter des Amtsgerichts Olpe verkündete ihm am Mittwochabend einen Haftbefehl, der außer Vollzug gesetzt wurde. Zudem ordnete der Richter Meldeauflagen gegen den Mann an.

Am Donnerstag, 11. August, erhielt die Polizei Hinweise zu dem Tod des 69-Jährigen. Nach bisherigen Ermittlungen ist von einem Suizid auszugehen, welcher sich unweit der Wohnanschrift des Mannes ereignet hat.“

Artikel teilen: