Unmut über Zusammenschluss der evangelischen Kirchen
9000 Gläubige, eine Kirchengemeinde
- Attendorn, 04.06.2019

Attendorn. Unmut herrschte bei der Gemeindeversammlung der evangelischen Kirchengemeinde Attendorn. Man habe erst durch eine öffentliche Einladung erfahren, dass sich zum Jahreswechsel die evangelische Kirchengemeinde Attendorn auflöse. Anschließend soll eine neue Kirchengemeinde, bestehend aus den bisherigen Kirchengemeinden Attendorn, Finnentrop, Grevenbrück und Lennestadt-Kirchhundem, entstehen. Die Gemeinde habe keine Chance gehabt, bei der vom Presbyterium gefassten Beschluss mitzuwirken. Sie werde vor vollendete Tatsachen gestellt, so die Kritik der anwesenden Gläubigen.

Zurzeit gibt es noch sechs Pfarrer in den vier Gemeinden. Durch den Eintritt von Pfarrer Hans-Joachim Keßler in Grevenbrück in den Ruhestand verringert sich die Pfarrstellenzahl auf nur noch fünf. Auch sei in den nächsten fünf Jahren damit zu rechnen, dass die Zahl altersbedingt weiter sinke, so dass für die vier Gemeinden nur noch drei Pfarrer zur Verfügung stünden. „Es gibt insgesamt in Westfalen zu wenig neue Pfarrerinnen und Pfarrer. Wir im Sauerland sind nicht gerade die Wunschgegend für sie“ erklärte Klaus Majoress die Situation. Trotzdem soll erreicht werden, dass es weiterhin vier Haupt-Gottesdienststellen gibt.

Die neue Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt (Klaus Majoress: „eine bessere Lösung ist uns nicht eingefallen, sind aber für jede Idee dankbar“) wird ein gemeinsames Presbyterium haben, das zu Beginn des Jahres 2020 gewählt wird. Bezirksausschüsse werden die Arbeit in den einzelnen Regionen verantworten. Neben einer gemeinsamen Verwaltung in Grevenbrück werden die bisherigen Gemeindebüros stundenweise besetzt bleiben.
Eine Reduktion des Gebäudebestandes im Zuge der Neugründung sei nicht vorgesehen. Weitere Informationen gibt es wie bisher in den Gemeindebriefen und auf der Internetseite. Darüber hinaus bot der Superintendent an, Gemeindegruppen auf Wunsch persönlich zu informieren.
