Trägerwechsel sichert Standort und Bestehen

Elternverein übergibt „Villa Kunterbunt“ an Christliches Jugenddorfwerk


  • Attendorn, 08.06.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Als äußeres Zeichen hissten alle Beteiligten und die Kindergartenkinder gemeinsam die CJD Fahne am Eingang des Kindergartens. von s: Barbara Sander-Graetz
Als äußeres Zeichen hissten alle Beteiligten und die Kindergartenkinder gemeinsam die CJD Fahne am Eingang des Kindergartens. © s: Barbara Sander-Graetz

Der Kindergarten „Villa Kunterbunt“ am Attendorner wechselt zum 1. August seinen Träger: Im Rahmen eines Betriebsübergangs geht die Trägerschaft vom Elternverein Attendorn Stadtmitte an das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD). Aus diesem Anlass trafen sich Ludger Gabriel als Vertreter der Stadt Attendorn, Reinhardt Koglin und Petra Klitzke als Vertreter des CJD sowie der geschäftsführende Vorstand des Elternvereins, Karolin Henze, Manfred Fiebig und Christina Stracke am Mittwochnachmittag, 8. Juni.


„Es wird immer schwieriger, Eltern zu finden, die die vielfältigen Aufgaben eines elterninitiativ geführten Kindergarten übernehmen“, sagte Karolin Henze vom geschäftsführenden Vorstand. „Es fehlt vielen zum einen die Zeit, aber auch das entsprechende Wissen. So ein Kindergarten ist wie ein kleines Unternehmen mit verschiedenen Bereichen wie Finanzen, Personal oder auch EDV zu sehen. Allerdings wird die Arbeit ehrenamtlich geleistet.“ Das führe zu einer Überforderung des Ehrenamtes, so dass sich kaum noch Eltern fänden, die neben ihrem hauptamtlichen Beruf die Geschicke eines Kindergartens auskömmlich verantworten könnten. Deshalb stimmten die Mitglieder des Elternvereins in einer Mitgliederversammlung einem Trägerwechsel zu. Bereits vor mehr als einem Jahr hatten die Vorbereitungen für einen Trägerwechsel begonnen. In Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt, der Kindergartenleitung und der Hansestadt Attendorn befasste sich der geschäftsführende Vorstand des Elternvereins mit dem Thema und entschied sich einstimmig für das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands als Träger. „Wir haben über das Jugendamt bei verschiedenen Trägern wie AWO, Caritas, DRK, GFO, CJD sowie den beiden Kirchen angefragt“, erklärte Karolin Henze. Letztlich fiel die Wahl auf das CJD.
Reibungslose Übergabe
„Bei der Entscheidungsfindung wurden maßgeblich die Meinungen und Vorstellungen der Elternschaft sowie des Personalteams berücksichtigt. Das komplette Personalteam unter der Leitung von Birgit Struck wird übernommen.“ Besonders betonten die Verantwortlichen, dass es sich um eine reibungslose Übergabe handle. „Es gab auch keine politischen Querschläger, die sich in den Weg gestellt haben“, betonte Reinhardt Koglin, Gesamtleiter des CJD. Neben den Kindergarten in Listerscheid und dem Betriebskindergarten von Kirchhoff Automotive ist die „Villa Kunterbunt“ der dritte Kindergarten im Stadtgebiet Attendorn in Trägerschaft des CJD. „Dabei haben wir im gesamten Bezirk Südwestfalen- Rheinland gerade einmal fünf Kindergärten. Attendorn ist damit sehr stark vertreten“, so Reinhardt Koglin.
Anerkannter Bewegungskindergarten
Die „Villa Kunterbunt“, ein anerkannter Bewegungskindergarten, ist ein zweigruppig geführter Kindergarten und liegt zentral am Südwall in Attendorn. Zurzeit werden dort 45 Kinder im Alter von einem und sechs Jahren betreut. Im Jahre 2014 erfolgte ein Anbau, mit dem der Kindergarten neue Gruppenräume, einen neuen Schlafraum sowie eine vergrößerte Turnhalle erhielt. Der Kindergarten wird seit seinem Bestehen von dem Elternverein Attendorn-Stadtmitte verantwortet, deren Mitglieder mehrheitlich die Eltern der Kindergartenkinder sind. Ehrenamtlich vertreten wird der Elternverein durch den geschäftsführenden Vorstand. Durch den Trägerwechsel an das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) sind nun der Standort und das Bestehen der „Villa Kunterbunt“ langfristig gesichert.
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Trägerwechsel sichert Standort und Bestehen
Das CJD bietet jährlich 155.000 jungen und erwachsenen Menschen Orientierung und Zukunftschancen. Sie werden von 9.500 hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern an über 150 Standorten gefördert, begleitet und ausgebildet. Grundlage ist das christliche Menschenbild mit der Vision „Keiner darf verloren gehen!“ (LP)
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