Traditions-Gaststätte „Zur Pfefferburg“ schließt nach 60 Jahren

Ehepaar Schöttler sagt „Danke“


  • Attendorn, 12.12.2020
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Die Entscheidung ist gefallen: Bei Carola und Ulrich Schöttler bleibt der Zapfhahn oben.  von Nicole Voss
Die Entscheidung ist gefallen: Bei Carola und Ulrich Schöttler bleibt der Zapfhahn oben. © Nicole Voss

Borghausen. Für Knobelclubs, Stammtische, Karnevalisten und Bewohner der umliegenden Orte war die Gaststätte „Zur Pfefferburg“ in Borghausen stets ein beliebter Treffpunkt. Nach 60 Jahren ist jetzt Schluss. Die idyllisch am Waldrand gelegene Kneipe wird ihre Pforten nicht mehr öffnen.


Vor 30 Jahre übernahm Carola Schöttler die Gaststätte von ihrem Schwiegervater Alfons Schöttler. Drei Jahrzehntelang hatte die Wirtin aus Leidenschaft stets ein offenes Ohr und ein frischgezapftes Pils für ihre Gäste.

Ein so plötzliches Aus hatten Carola Schöttler und ihr Mann Ulrich nicht geplant. Eigentlich wollte sie im nächsten Jahr schließen und sich standesgemäß von von ihren Gästen verabschieden. „Das wird nachgeholt, sobald es möglich ist, vorzugsweise im nächsten Sommer“, verspricht Carola Schöttler.

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Mia Schöttler bewirtet die zahlreichen Gäste.  von privat
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Mia Schöttler bewirtet die zahlreichen Gäste. © privat

Es kam anders: Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr kamen nur noch wenige Gäste. Die Zahl der Gäste war auf 13 beschränkt – außer im Sommer im Biergarten. Eine undankbare Situation, wie auch Ulrich Schöttler betont: „Wenn acht Gäste im Lokal waren und noch acht dazu kamen, mussten wir drei wegschicken. Das ist nicht schön.“   

Trotzdem wollte das Gastwirtepaar zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz zumachen. „Wir haben Stammgäste, die uns seit Anfang an treu waren und schon mit 16 Jahren kamen“, gibt Carola Schöttler zu bedenken.

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Ein Blick zurück: Die Gaststätte „Zur Pfefferburg“ öffnete in einer Zeit, in der es im unteren Repetal mehr als zehn Gaststätten gab. „Alle liefen“, schmunzelt Carola Schöttler und fügt hinzu: „Beim Sonntagsfrühschoppen waren es bis zu 30 Gäste und sogar montags war was los, da die Fußballer das Wochenende reflektierten. Es gab Zeiten, da hat die Hütte gebrannt. Vor zehn Jahren hätte ich auch nicht zugemacht.“

Aber: „Jetzt ist die Zeit reif“, ist sich Ulrich Schöttler sicher. Die hinzugewonnene Freizeit wollen beide mit mehr Zeit für die Enkelkinder, Fahrradfahren und Dingen nutzen, für die vorher keine Zeit blieb. 

Mit dem zweiten Lockdown fiel die Entscheidung, nicht wieder zu öffnen. Das Wirtepaar bedankt sich mit den besten Wünschen für ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch bei seinen Gästen für die jahrzehntelange Treue.

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