Teamarbeit: 100 junge Handwerker beim Abenteuerspielplatz dabei

Osterferienaktion in Weltringhausen


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Arbeiten gemeinsam an der Erstellung einer Hütte (von links): Geburtstagskind Jan-Luca, Silas und Henri. von Adam Fox
Arbeiten gemeinsam an der Erstellung einer Hütte (von links): Geburtstagskind Jan-Luca, Silas und Henri. © Adam Fox

Weltringhausen. Rund um den Sportplatz Weltringhausen – Spielstätte des Fußballvereins LWL – befindet sich ein Waldstück. Es ist dafür prädestiniert, dass sich rund 100 Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren in der ersten Osterferienwoche dort handwerklich austoben können. Hütten, Sitzbänke und Schnitzereien – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Neben Spiel, Spaß und Handwerk steht auch das soziale Miteinander im Fokus des Abenteuerspielplatzes (ASP).


Dass der Abenteuerspielplatz und das damit einhergehende Konzept sich bewährt haben, wird nicht nur anhand der glücklichen Kindergesichter vor Ort deutlich, sondern auch dadurch, dass der ASP nunmehr zum 28. Mal stattfindet. Am Dienstag, 12. April, hat LokalPlus bei bestem Frühlingswetter die jungen Abenteurer besucht.

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Die Leitung des ASP hat Carmen Decker inne. Die Fachkraft für aufsuchende Jugendarbeit arbeitet im Attendorner Jugendzentrum, das den ASP organisiert. Finanziert werden die vier Tage über die Teilnehmerbeiträge und durch einen Zuschuss des Jugendamtes.

Gruppen erstellen gemeinsam Holzhütten

Carmen Decker und 30 weitere Betreuer und Ehrenamtliche – alle 14 Jahre oder älter - sorgen dafür, dass die Kinder sich keinen Nagel in den Finger hauen und die Regeln einhalten. Dazu gehört unter anderem, dass vorhandene Bäume nicht beschädigt werden dürfen und dass im Wald kein Müll hinterlassen wird.

Carmen Decker arbeitet im Attendorner Jugendzentrum und leitet den ASP. von Adam Fox
Carmen Decker arbeitet im Attendorner Jugendzentrum und leitet den ASP. © Adam Fox

Neben Sitzbänken und Schnitzereien steht der Bau von Holzhütten im Vordergrund. 2 mal 2 mal 2 Meter sollen die Hütten groß werden. In Gruppen, die Namen tragen wie „Positiv bekloppt“, Sterngruppe“, „Drachengruppe“ und „Waldbeschützer“, bauen die Kinder vier Tage lang ihr Häuslein zusammen. Was am Ende mit den Hütten passiert? Die insgesamt zehn Hütten werden auf einen Truck verladen und können – wenn gewünscht – im eigenen Garten untergebracht werden.

Freundschaften entstehen

Für die Erstellung der Hütten ist Teamarbeit gefragt. Carmen Decker beobachtet: „Ich sehe, wie durch die gemeinsame Arbeit Freundschaften entstehen. Für mich ist besonders wichtig, dass die Gemeinschaft und das soziale Gefüge mit dem ASP gestärkt wird.“

Auch das Kommunizieren untereinander werde gefördert – notfalls mit Händen und Füßen. „Wir haben hier viele Geflüchtete. Auch Kinder aus der Ukraine“, gibt Decker an. Wenn die nonverbale Kommunikation an ihre Grenzen stoße, müsse man den Rest dann über Google Übersetzer machen. An ihre Grenzen würden Kinder und Betreuer wohl auch bei den vielen Namen stoßen. Dank Buttons an der Kleidung ist der Name des Gegenübers schnell parat.

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Mit der Arbeit kommt auch der Hunger. Kalorien müssen her. Am Dienstag stehen „Hammerbörger“ auf der Speisekarte. Die Kinder dürfen sich selbst aussuchen, wie sie ihre Burger belegen.

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Neben einem Mittagessen wird nachmittags auch Kuchen angeboten. Von 10 bis 16 Uhr stehen Obst, Wasser und Tee jederzeit griffbereit. Das Geschirr bringen die Kinder jeden Tag selbst mit. „Es würde ewig dauern, bis alles gespült worden ist. Da ist es einfacher, wenn jeder bei sich zu Hause Tassen und Teller reinigt“, sagt Carmen Decker.

„Erfolgreichen Weg fortsetzen“

Das Programm für die weiteren Tage: neben einem Besuch von Theresia Wurm (NABU) werden auch noch Olaf Reisdorf (Kletterpark Freudenberg) und Förster Daniel Knorn aus Olpe vorbeischauen und den Kindern allerlei nützliches Wissen rund um die Themenfelder Wald und Natur vermitteln. Einen großen Dank richtete Decker auch an Bernward Cziba, der das Holz zur Verfügung gestellt hat.

Bereits jetzt freut sich Carmen Decker auf das kommende Jahr. „Nächstes Jahr findet der ASP auf jeden Fall wieder statt. Die ersten Jahrgänge, die in den 90er-Jahren damals hier noch selbst gespielt haben, bringen nun ihre eigenen Kinder hierher. Das gibt uns die Bestätigung, diesen erfolgreichen Weg fortzusetzen.“

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