Tatvorwurf versuchter Mord: 16-jähriger Attendorner angeklagt
Prozessauftakt in Siegen
- Attendorn, 10.03.2020
- Von Nils Dinkel
Siegen/Attendorn. Ein 16-jähriger Attendorner hat sich seit Dienstag, 10. März, wegen des versuchten Mordes vor der großen Strafkammer des Landgerichts Siegen zu verantworten. Der angeklagte Jugendliche soll im September 2019 versucht haben, einen Mitschüler auf einem Spielplatz in Attendorn mit einem Messer zu töten. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da das Opfer und der mutmaßliche Täter noch minderjährig sind.
Zudem ist der heute 16-Jährige angeklagt wegen „gefährlicher Körperverletzung“. Das Opfer ist anwaltlich als Nebenkläger vertreten.
Die Tat hatte sich am 16. September vergangenen Jahres gegen 19.30 Uhr auf einem Spielplatz an der Dortmunder Straße in Attendorn ereignet. Laut Staatsanwaltschaft seien Täter und Opfer (zum Tatzeitpunkt beide 15) befreundet gewesen und in die Parallelklasse einer Attendorner Schule gegangen. Dann sei die Freundschaft zerbrochen.
Wenige Sekunden später habe der Angeklagte den Jungen mit der linken Hand zu sich gezogen und unmittelbar mit der rechten Hand in seinen Bauch gestochen. Dann sei der Täter gegangen und habe dem Mädchen zugerufen: „Ich habe ihn abgestochen.“ Das Mädchen lief zu dem Jungen, der eine zwei Zentimeter lange und sechs Zentimeter tiefe Stichverletzung im Bauchraum aufwies.
Der mutmaßliche Täter wurde laut Staatsanwaltschaft noch am gleichen Abend an seiner Wohnanschrift festgenommen. Untersuchungshaft wurde tags darauf angeordnet. Er kam in die JVA nach Wuppertal-Ronsdorf. Der Geschädigte überlebte die Attacke durch eine Not-Operation im Olper Krankenhaus.
Das Urteil wird am 14. Mai erwartet.