Sumba: Eine Insel voller Armut und Herzlichkeit
Realschülerin aus Attendorn schreibt über Besuch in Indonesien
- Attendorn, 17.09.2017
Attendorn/Sumba. Seit fast 20 Jahren unterstützt die St.-Ursula-Realschule in Attendorn Schulprojekte auf der indonesischen Insel Sumba. In diesem Sommer war Konrektor Rudolf Schmidt mit seiner Familie zum ersten Mal dort zu Besuch. Seine 16-jährige Tochter Aurelia schildert ihre Reise-Erlebnisse:
In diesem Sommer flog ich mit meinen Eltern endlich nach Sumba, um die Projekte dort zu besuchen. Wir waren sehr gespannt und voller Freude, die Menschen dort kennenzulernen. Ein großes Glück war es für uns, dass Pater Jack Umbu Warata, ein Sumbanese, der seit drei Jahren in Bonn im Kloster lebt und arbeitet, unser persönlicher Reiseführer war und uns mit seiner Heimat und vielen tollen Menschen bekannt gemacht hat.
Sehr eindrucksvoll war der Besuch zweier Schulen. Die Schüler saßen auf kaputten Plastikstühlen, doch waren stolz auf ihre Uniformen und dankbar, dass sie die Chance auf Bildung bekommen. Einige Kinder können jedoch immer noch nicht die Schule besuchen, da der tägliche Fußweg zur Schule zu weit ist. In den vergangenen 19 Jahren wurden von den Spendengeldern der St.-Ursula-Realschule schon mehrere Asramen auf Sumba gebaut. Eine Asrama ist mit einem Internat zu vergleichen, mit der Ausnahme, dass die Kinder sich selber verpflegen müssen. Der Vorteil ist, dass sie dank der Asrama näher an der Schule wohnen können und diese somit für sie erreichbar ist.
Die Kinder schlafen nur auf Bastmatten in Hochbetten aus Metall. Auch nach Kleiderschränken hätte man lange suchen können. Wer kaum etwas hat, kann seine Dinge auch in Pappkartons lagern. Wieder habe ich gesehen, dass die Kinder arm sind, aber gleichzeitig glücklich, weil sie zur Schule gehen dürfen. Die Gemeinschaft und die Feier, die ich dort erleben durfte, waren einfach wunderbar.
Ich habe außerdem gelernt, dass wir in Deutschland z.B. mit nur 20 Euro einem Kind auf Sumba eine Matratze schenken können. Eine Matratze ist für uns so selbstverständlich, aber für viele Kinder auf Sumba ein Luxus. Es heißt zwar Sumba – the forgotten island, aber ich werde diese Insel nie vergessen und hoffe, dass ich sie bald wieder besuchen kann, um meine neuen Freunde wiederzusehen und vor Ort helfen zu können.
Kurz & knapp
- „Asrama berdikari“ heißt das Missionsprojekt der St.-Ursula-Realschule in Attendorn.
- Seit 1999 finanziert das Projekt den Neubau und die Renovierung einfacher Schülerwohnheime, um Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.
- In den Sommerferien besuchte Rudolf Schmidt (II. Konrektor der Realschule) mit seiner Frau und seiner Tochter Aurelia die Insel Sumba/Indonesien, um sich vor Ort zu informieren.
- Spenden sammelt die St.-Ursula-Realschule unter dem Stichwort „Sumba“ über ein Konto bei der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem, das die IBAN DE22 4625 1630 0000 3545 48 hat.