Suche nach Wohnraum geht weiter

Flüchtlingskrise: Stadt schafft drei weitere Wohncontainer an / Pospischil warnt vor Überlastung


  • Attendorn, 12.10.2015
  • Von Sven Prillwitz
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    Redaktion

Die Hansestadt Attendorn schafft für die weiterhin dramatisch ansteigende Zahl an zugewiesenen Flüchtlingen drei weitere Wohncontainer für jeweils bis zu 50 Personen an. von Matthias Clever
Die Hansestadt Attendorn schafft für die weiterhin dramatisch ansteigende Zahl an zugewiesenen Flüchtlingen drei weitere Wohncontainer für jeweils bis zu 50 Personen an. © Matthias Clever

Weil die Bezirksregierung die Rundturnhalle als Notunterkunft für Flüchtlinge nutzt, muss die Stadt Attendorn derzeit nicht mit Neuzuweisungen rechnen. Dennoch sucht die Hansestadt weiter nach Wohnraum und kündigt per Pressemitteilung an, in den nächsten Monaten drei Wohncontainer für bis zu 150 Personen aufzustellen. Bürgermeister Christian Pospischil warnt gleichzeitig vor einer Überlastung der Kommune.


Von einer „Entschärfung“ der Situation, d.h. einem Rückgang der Anzahl an Flüchtlingen, sei aktuell nicht auszugehen. Aus diesem Grund wappnet sich die Stadt für weitere Neuzuweisungen – unter anderem mit drei Wohncontainern: Die sollen im Bereich Lamfertweg/Bergkuhle in Ennest, im Gewerbegebiet Donnerwenge sowie an der Dorfstraße in Helden im zukünftigen II. Bauabschnittes des Baugebietes Drinker Schlaa aufgestellt werden. Als Zeitraum ist von Ende November 2015, Mitte Januar 2016 und Ende Februar 2016 die Rede. Bis zu 50 Personen könnten in jedem Container einquartiert werden.
Ankauf des Forstamts eine Option
Gleichzeitig hat die Stadt zwei weitere Immobilen als mögliche Unterkünfte ins Auge gefasst; allerdings seien weder der Ankauf eines Hauses in Windhausen noch der des Forstamts in Neu-Listernohl abgeschlossen. „Weiterhin wird parallel der Ankauf von leerstehendem privatem Wohnraum geprüft. Einzelne Anmietungen und Belegungen werden auch hier in Kürze erfolgen“, heißt es in der Pressemitteilung. Außerdem bittet die Verwaltung die Bürger bei der Suche nach weiteren leerstehenden, anmietbaren Unterkünften um Hilfe. Bürgermeister Christian Pospischil lobt das gemeinsame Engagement, das Politik, Verwaltung und Bürger bei der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern an den Tag legen. Zugleich sieht er Städte und Gemeinden langsam am Ende ihrer Kapazitäten und Kräfte angekommen: „Die Integration der Flüchtlinge kann nur gelingen, wenn die Kommunen nicht mit dieser Aufgabe überlastet werden, und wenn der Zuzug geregelter als in den letzten Wochen erfolgt. Geht es weiter wie in den letzten Wochen, ist der Kollaps der Kommunen - auch der Stadt Attendorn - nur eine Frage der Zeit“, so Pospischil.
2015 zahlreiche Unterkünfte geschaffen
Zusätzlich zu bereits bestehenden Einrichtungen im Stadtgebiet – unter anderem das „Alte Amtsgericht“ und die Containeranlage Hohler Weg – habe die Hansestadt im laufenden Jahr am Hohlen Weg, in Mecklinghausen und Lichtringhausen weitere Unterkünfte bereitgestellt. Darüber hinaus seien Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft für den Kreis Olpe angemietet, eine ersteigerte Immobilie in Papiermühle als Quartier bereitgestellt und die Aufstellung eines Wohncontainers in Petersburg beschlossen worden.
Bürgerversammlung
Um das Thema „Flüchtlinge in Attendorn“ geht es in einer Bürgerveranstaltung, zu der die Hansestadt alle interessierten Bürger für Donnerstag, 22. Oktober, ab 19.30 Uhr in die Stadthalle einlädt.
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