Statt Vereinssport: Birgit Schubert hat eigenen Bogenschießstand im Garten

Attendorn. Bevor Birgit Schubert aus Attendorn mit ihrem Recurve-Bogen den ersten Pfeil mit einem Zuggewicht von 20 lbs durch die Luft schnellen lässt, muss sie einige „Schutzmaßnahmen“ beachten und umsetzen.

Ohne Schutzkleidung kann beim Bogenschießen die kleinste Abweichung vom optimalen Schussablauf zu schmerzhaften Verletzungen führen. Die Gefahr, dass die Sehne beim Schuss gegen den Unterarm schlägt, ist ständig gegeben.

Dies kann zu schmerzhaften Abschürfungen und Prellungen am Unterarm führen. Fingertab, Handschuh und Release besitzen neben vielen Unterschieden eine Gemeinsamkeit: sie dienen dem sicheren Halten der Sehne.

Alles beachtet - dann kann es losgehen. Nach drei Wochen Trainingspause landet nicht jeder Pfeil da, wo er hin soll. Birgit Schubert gibt nicht auf. Übung macht ja bekanntlich den Meister. Viel wichtiger ist noch der Spaß am Sport, der laut Birigt Schubert der inneren Ausgeglichenheit dient.

Ungewöhnlich: Die Pfeile werden nicht auf einem öffentlichen Platz, sondern im eigenen Garten abgeschossen. Da der Vereinssport in Pandemie-Zeiten sehr eingeschränkt ist, hat sich die Endfünfzigerin inmitten von Kirschbäumen und grüner Wiese einen eigenen Schießstand gebaut.

Wie kam es dazu? Auf Initiative ihrer Cousine besuchten beide einen Grundkurs bei den Bogensportfreunden Ennest. Nachdem erlernen und trainieren von Haltung und Bewegungsabläufen, fiel die Entscheidung auf einen Recurve-Bogen, den sich Birgit Schubert bei einem Fachhandel in Herne auslieh.

Nach der einjährigen Testphase folgte die Entscheidung zum Kauf. Nur schade, dass der Vereinssport nach wie vor so eingeschränkt ist. Birgit Schubert ergriff die Initiative, schaute sich im Internet Videos an, holte im Baumarkt Lattenzäune und baute sich ihren eigenen Bogenschießstand. Aus etwa 18 Metern Entfernung schnellen die Pfeile in Richtung der Zielscheibe, hinter der ein Pfeilfangnetz drapiert ist.

Eine gelungene Freizeitbeschäftigung, die laut der Attendornerin kein quälender Sport ist. Was fehlt, ist die Geselligkeit. „Gemeinsamer Sport macht eben noch mehr Spaß“, betont Birgit Schubert.