St.-Ursula-Realschüler pflegen Jüdischen Friedhof in Attendorn

„Eine aktive Geschichtsstunde!“


 von Hansestadt Attendorn
© Hansestadt Attendorn

Attendorn. Auf dem Jüdischen Friedhof in Attendorn war in diesen Tagen viel los. Schüler der St.-Ursula-Realschule kümmerten sich um die Pflege der Grabstätten.


In enger Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung und dem Baubetriebshof der Hansestadt Attendorn wird der Jüdische Friedhof seit dem Jahr 1984 alljährlich im Wechsel durch die weiterführenden Schulen aus Attendorn gepflegt. Die Initiative für diese Aktion kam seinerzeit von dem ehemaligen Stadtdirektor Hans-Joachim Sperling und von Hartmut Hosenfeld.

Unter der Leitung der Lehrerin Theresa Wurm fanden sich vor einigen Tagen über 20 Schüler der St.-Ursula-Realschule am Jüdischen Friedhof ein. Tom Kleine von der Hansestadt Attendorn begrüßte die Schülergruppe und informierte zunächst über die Besonderheiten der Grabstätten und der jüdischen Beerdigungskultur. Er freute sich über den Einsatz: „Damit leistet ihr eine wichtige aktive Geschichtsstunde!“ Nach der Begrüßung stattete der städtische Gärtnermeister Karl Schulte die motivierte Gruppe mit Arbeitshandschuhen, Schubkarre und Werkzeug aus. Auf dem Plan standen Unkraut zupfen, Bodendecker schneiden, Grabsteine pflegen und Wege säubern.
Letzte Beerdigung 1942
Der alte Jüdische Friedhof „Am Himmelsberg“, auf dem 1870 die erste und im Jahr 1942 die letzte Beerdigung stattfand, befindet sich mittlerweile als Baudenkmal im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe mit Sitz in Dortmund. Heute sind auf dem etwa 1000 Quadratmeter großen Grundstück 33 Grabstätten erhalten, in denen 36 Personen bestattet sind.

Der Jüdische Friedhof ist öffentlich zugänglich und kann im Rahmen der Stadtführung „Jüdisch in Attendorn“ besichtigt werden. Infos und Anmeldungen nimmt Hartmut Hosenfeld entgegen, Tel.: 0 27 22/71 23, E-Mail: hartmuthosenfeld@t-online.de.
80. Jahrestag der Novemberprogrome
In diesem Jahr hat die Reinigung des Friedhofs eine ganz besondere Bedeutung, da der 80. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 stattfindet. Unter dem Motto „Shalom Attendorn 2018“ werden durch die Initiative „Jüdisch in Attendorn“ und der Hansestadt Attendorn zahlreiche Veranstaltungen organisiert.
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