Sportentwicklungsplanung: Attendorn stellt sich für die Zukunft auf

Verbesserungspotential bei einigen wenigen Dingen


Insbesondere Senioren- und Individualsport soll in Zukunft in Attendorn noch mehr im Vordergrund stehen. von Symbolfoto: Pixabay
Insbesondere Senioren- und Individualsport soll in Zukunft in Attendorn noch mehr im Vordergrund stehen. © Symbolfoto: Pixabay

Attendorn. „Die lokale Sportpolitik steht heute angesichts des tiefgreifenden Wandels des Sports auch in Attendorn vor neuen Herausforderungen. Sport in unserer Gesellschaft entwickelt sich dynamisch und weist sehr viele unterschiedliche Facetten auf, die auch die Städte und Gemeinden vor immer neue Herausforderungen stellen.“ Die ersten beiden Sätze des vom Sportwissenschaftler Wolfgang Schabert erstellten Gutachtens zum Thema „Sport und Bewegung in der Hansestadt Attendorn Abschlussbericht zur kommunalen Sportentwicklungsplanung“, legen dar, dass sich das Thema Sport – auch in Attendorn – in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess befindet.


Im Rahmen des Ausschusses für Soziales, Bildung, Kultur und Sport (SBKS) zeigte der Geschäftsführer des in Stuttgart ansässigen Instituts für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) auf, was in Attendorn gut ist und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Die Ergebnisse der Analyse Schaberts sind nicht nur gewachsen auf der Zusammenarbeit zwischen der Attendorner Verwaltung und dem IKPS – auch Sportvereine, Schulen, Kitas und Einwohner der Stadt wurden im Rahmen einer Befragung mit einbezogen. Überwiegend herrscht Zufriedenheit mit dem Status quo.

Folgende Herausforderungen und Lokalitäten möchte man verbessern: insbesondere der Erhalt der bereits vorhanden Kapazitäten müsse erhalten werden (damit eingeschlossen eine bedarfsorientierte Nutzung der Sportanlagen).

Rundturnhalle positives Musterbeispiel

Erhöht werden müsse die Beteiligungsmöglichkeit am Sport für alle Bürger. Dies könne man insbesondere erreichen, indem man nicht organisierte und niederschwellige Angebote und Möglichkeiten im ganzen Stadtgebiet schaffe. Schabert hob ein positives Musterbeispiel hervor: „Vorher war ich noch an der Rundturnhalle. Dort ist viel los.“

Gleich neben der Rundturnhalle befindet sich das Hansastadion. Dieses müsse man, so Schabert, zu einem Sport- und Bewegungspark ausbauen. Ziel sollte sein, neben der Öffnung des Geländes, verschiedene Bevölkerungsgruppen zu integrieren. Geöffnet werden sollten auch Schulhöfe. Diese haben das Potential nach Schulschluss als Sportstätte zu dienen.

„Nicht auf dem guten Stand ausruhen“

Neben Potential sieht IKPS auch Verbesserungsmöglichkeit in zwei Punkten: insbesondere der Sportangebot für Senioren müsse im Zuge des demographischen Wandels verbessert werden. Nicht außer Acht gelassen werden sollte der Faktor Digitalisierung. Die Belegung von Sportstätten per Mausklick sowie ein elektronisches Schließsystem der Anlagen werden immer bedeutender.

Das Hallenbad beschrieb Schabert als gut funktionierendes Bad. „Die Stadt sollte überprüfen, ob eine Erweiterung möglich ist. Hier liegen deutlich bessere Voraussetzungen als in anderen Kommunen vor“, so der Sportwissenschaftler. Mit dem Sportentwicklungsplan habe man nun der Kommune ein Handlungswerk an die Hand gelegt, mit dem diese von der Planung in den Prozess kommen kann.

Die Ausschussmitglieder sowie Bürgermeister Christian Pospischil zeigten sich mit der Analyse zufrieden. Pospischil kam zu folgendem Fazit: „Wir dürfen uns nicht auf dem guten Stand ausruhen. Die Welt dreht sich weiter.“

Wenn die Resonanz des Fußballs bröckele und gleichzeitig der Individualsport zunehme, so müsse man diesem Trend Rechnung tragen. Die Stadt Attendorn werde die bedarfsgerechte Sportentwicklung in einem dynamischen Prozess angehen, versprach der Bürgermeister.

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