„SOS-Notfalldose“: Schneller Zugriff auf medizinische Infos

Seniorenrat Attendorn schafft 500 Exemplare an


  • Attendorn, 25.04.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Der Seniorenrat der Stadt Attendorn und die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem werben für die Anschaffung der SOS-Notfalldosen. von Barbara Sander-Graetz
Der Seniorenrat der Stadt Attendorn und die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem werben für die Anschaffung der SOS-Notfalldosen. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Wo sollte man seine persönlichen medizinischen Daten aufbewahren, damit sie im Notfall schnell griffbereit sind? Die Antwort ist einfach: im Kühlschrank. Den hat jeder und hier ist immer noch ein wenig Platz. Damit allerdings die Informationen nicht zwischen Aufschnitt und Käse verschwinden, gibt es die „SOS-Notfalldose.“ 500 Stück davon hat der Seniorenrat der Stadt Attendorn jetzt zur kostenlosen Verteilung angeschafft – und rührt die Werbetrommel für die praktischen kleinen Boxen.


Ein Notfall in den eigenen vier Wänden. Der Notarzt und Rettungsdienst kommen. Fragen nach Vorerkrankungen, nach Allergien, Medikamenten oder bereits durchgestandenen Krankheiten werden nur ungenau und zögerlich beantwortet. Ein Notfall stellt für Betroffene einen Stressmoment dar, in dem wichtige Informationen nicht oder nicht gänzlich weitergegeben werden. Genau hier kommt die SOS- Notfalldose ins Spiel. Darin befindet sich ein Infoblatt, über alle gesundheitlich relevanten Fragen aktuelle und exakte Auskunft gibt.
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Damit die Retter wissen, ob und wo solche Informationen im Haushalt existieren, sollte einer der zwei beiliegenden Aufkleber mit dem Logo „Notfalldose“ in Augenhöhe auf der Innenseite der Haustür und der zweite gut sichtbar außen an der Kühlschranktür angebracht werden. Küche und Kühlschrank lassen sich in der Regel schnell finden. Die Notfalldose sollte dann in einem der Fächer der Kühlschranktür deponiert werden.
Sparkasse sponsert 500 Boxen
„Ich habe von diesem Projekt in Netphen gehört und wollte es auch nach Attendorn bringen“, erklärt Renate Jung vom Seniorenrat. „Das Konzept ist nicht neu, aber noch nicht in Attendorn zu Hause“, ergänzt Walter Müller, Vorsitzender des Gremiums für ältere Mitbürger der Hansestadt. Nachdem der Seniorenrat die Hausärzte und Apotheken sowie die Leitstelle und den örtlichen Rettungsdienst über die Anschaffung und Verbreitung der SOS-Notfalldosen informiert hat, hoffen Jung, Müller und Co. nun, dass viele Attendorner die Boxen nutzen.

„Da die Anschaffungskosten nicht unerheblich sind, hat sich die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem bereiterklärt, einen wesentlichen Anteil zu sponsern“, freut sich Walter Müller. Mit Hilfe des Etats des Seniorenrates können nun zunächst 500 dieser Notfalldosen kostenlos abgegeben werden. „Wir hoffen, dass sie schnell vergriffen sind und wir neue Dosen bestellen müssen“, so Wolfgang Dröge, der Dritte im Bunde des Seniorenrates.
Hilfe beim Ausfüllen des Formulars
Die Caritas-Station Attendorn am Schüldernhof, der Seniorenrat der Hansestadt sowie das Bürgerbüro und die Attendorner Helios Klinik stehen für die Verteilung zur Verfügung. „Wir helfen auch, wenn es gewünscht wird, beim Ausfüllen des Formulars“, ergänzt Frank Decker, Leiter der Caritas-Station Attendorn.

„Allerdings ist jeder selber dafür verantwortlich, dass seine Daten immer auf dem neusten Stand sind“, so Renate Jung, „Ansonsten hat die SOS-Notfalldose ihren Sinn verfehlt.“ In der Dose können auch die Daten der gesamten Familie gelagert werden. „Nicht nur ältere Menschen haben Vorerkrankungen, Allergien oder nehmen Medikamente. Jeder sollte sie im Kühlschrank haben, bevor erst bei einem Notfall Schwierigkeiten auftreten“, empfiehlt Walter Müller.
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