Skulpturenweg soll Brauchtümer der Hansestadt Attendorn erlebbar machen
Zwei tolle Motive fertiggestellt
- Attendorn, 04.03.2022
- 800 Jahre Stadt Attendorn
- Von Nicole Voss
Attendorn. Mit dem Ziel, die Hansestadt Attendorn interessanter und attraktiver zu machen, entsteht ein Skulpturenweg. Die ersten beiden Kunstobjekte wurden am Freitagnachmittag, 4. März, offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. Marlies Backhaus (Attendorn), die „lodernde“ Flammen aus Cortenstahl fertigte, und Thomas Schütte (Oberkirchen) mit seinem bronzenen Iserkopp haben mit ihren kreativen Ideen den Wettbewerb dazu gewonnen.
Der Skulpturenweg soll auf eindrucksvolle Weise die Brauchtümer Attendorns - Schützenwesen, Karnevalstreiben, Osterbrauchtum und Stadtgeschichte - für Einheimische und Gäste erlebbar machen .
Die Flammen am Feuerteich stehen dabei für das Schützenwesen. Markus Harnischmacher, der gemeinsam mit Klaus Ortmann zu den Ideengebern zählt, erklärte, dass die Aufgabe der Schützen in früheren Zeiten mit schützen im Sinne von Schutz assoziiert war und ihre Hilfe beim Löschen von Bränden auch in der Löschordnung von 1784 hinterlegt ist.
Künstlerin Marlies Backhaus blickte auf die Entstehung ihres drei Meter hohen und sechs Meter breiten Werkes zurück, das passend zum Feuerteich entstanden ist: „Ich hatte sofort Assoziationen mit der historischen Stätte gehabt und habe zunächst an Eimer zum Löschen gedacht.
Ich war mir aber nicht sicher, ob die Stadt Attendorn Eimer haben möchte.“ Marlies Backhaus fügte hinzu, dass sie stolz sei, etwas Bleibendes für die Stadt geschaffen zu haben und bedankte sich bei ihrem Team.
Der Iserkopp, der auf einer Bank am Bieketurm sitzt, steht für die Stadtgeschichte. Bürgermeister Christian Pospischil erklärte, dass der Iserkopp zurückgeht auf den 30-jährigen Krieg, in dem die Schweden Attendorn belagerten. Als Trophäe des Sieges der Hansestadt wurde die Rüstung behalten. Metallbaumeister Thomas Schütte, der eine Kunstschmiede in Oberkirchen betreibt, hat bereits Erfahrungen bei der Erstellung von Skulpturen für Städte gesammelt.
Bürgermeister Pospischil hob hervor: „Wir erinnern nicht an die tote Geschichte, sondern an das Brauchtum, das die Stadt ausmacht. Das 800-jährige Stadtjubiläum ist ein Grund zur Freude. Auch in der langen Stadtgeschichte hat es Katastrophen, Brände und Krieg gegeben, die immer wieder Grund zur Hoffnung in düsteren Zeiten gaben.“
Heinz-Jörg Reichmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem, deren Stiftung den Skulpturenweg finanziell unterstützt, sagte: „Die Leute werden bummeln und stehenbleiben. Wir brauchen Anziehungspunkte.“ Das Geldinstitut habe in den vergangenen 12 Jahren 3,25 Millionen Euro zusätzliches Stiftungskapital eingebracht und sei sich sicher, dass das Geld in der Region gut angelegt sei.
Zwei Skulpturen zu den Themen Karneval und Osterbrauchtum sind noch in Arbeit. Die Gesamtkosten sind zu 65 Prozent über die Leader-Förderung, durch die Stadt Attendorn und die Stiftung der Sparkasse ALK gedeckt.