Schwerer Unfall entpuppt sich als unangekündigte Alarmübung

Löschgruppen Listerscheid, Neu Listernohl, Löschzug und DRK Attendorn im Einsatz


Ein Baum versperrte den direkten Zugang zum Fahrer - eine besondere Herausforderung für die Rettungskräfte. von privat
Ein Baum versperrte den direkten Zugang zum Fahrer - eine besondere Herausforderung für die Rettungskräfte. © privat

Attendorn. Alarm in Attendorn-Wamge: Schwerer Unfall auf der Seenstraße Richtung Listertalsperre. Um 19.15 Uhr  wurden die Löschgruppen Listerscheid, Neu Listernohl, der Löschzug Attendorn und das DRK Attendorn von der Rettungsleitstelle Olpe alarmiert. Die gute Nachricht: Es war für alle Beteiligten eine nicht angekündigte Alarmübung.


Folgende Situation wurde dargestellt: Ein alkoholisierter Pkw-Fahrer war wegen zu hoher Geschwindigkeit aus Richtung Listertalsperre kommend aus einer Rechtskurve geflogen. Er kreuzte die Gegenfahrbahn, streifte einen Baum, prallte anschließend frontal halbseitig gegen einen weiteren Baum und kam dort zum Stehen. Der erste Baum versperrte den Einsatzkräften den Zugang zum Patienten.
Beifahrer verschwunden
Aus dem Pkw floss Fahrzeugflüssigkeit. Der Fahrer war nicht ansprechbar und augenscheinlich schwer verletzt. Sein Mitfahrer hatte das Auto verlassen und war derzeit nicht zu finden. Im Fußraum des Beifahrers befanden sich Flaschen und ein Schuh. Im Beifahrer-Bereich waren Blutspuren zu sehen.

Damit nicht genug: Ein entgegenkommendes Fahrzeug konnte frühzeitig einer Kollision ausweichen und kam im Straßengraben zum Stehen. Die Ölwanne wurde aufgerissen. Motoröl lief aus. Die Fahrerin reagierte panisch.
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Schwerer Unfall entpuppt sich als unangekündigte Alarmübung
Innerhalb kürzester Zeit waren der Löschzug Ihnetal, bestehend aus den Löschgruppen Listerscheid und Neu-Listernohl mit insgesamt fünf Fahrzeugen, das Voraus-Löschfahrzeug (VLF) des Löschzugs Attendorn in der technischen Rettung und das DRK Attendorn in der medizinischen Rettung vor Ort. Den Notarzt stellte der ortsansässige Internist und Feuerwehrarzt der Stadt Attendorn, Christoph Humberg.
Einsatzkräfte arbeiten Hand in Hand
Der Übungsschwerpunkt aller Beteiligten lag in der technisch/medizinischen Rettung, hauptsächlich des schwerverletzten, nicht ansprechbaren Fahrers. „Dabei lag der Hauptaugenmerk auf der Einsatzverzahnung zwischen Feuerwehrkräften und dem medizinischen Rettungspersonal, damit der Einsatz „Hand in Hand“ abgewickelt werden konnte“, erklärte Übungsleiter Mirko Scheppe.

Basis des Einsatzes, so Scheppe weiter, sei die so genannte „Golden hour of Shock“ gewesen, in der grobe Vorgaben definiert sind, in welchen Zeiträumen einzelne Rettungsaktionen erreicht werden sollten. „Eine Einteilung erfolgt in drei groben Schritten: Alarmierung und Anfahrt, Rettung des Patienten, Versorgung und Transport.“

Besonders realistisch wurde der Einsatz durch Mimen des DLRG Attendorn, die entsprechend geschminkt und in ihrem Verhalten instruiert waren. Das Unfallfahrzeug – eine freundliche Leihgabe des Autohauses Weber in Attendorn - hatte bereits einen halbseitigen Frontalaufprall hinter sich und wirkte entsprechend realitätsnah.
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