„Schüler leiten eine Station“: Azubis übernehmen das Komando

Von der Theorie in die Praxis


Die Pflegeschülerinnen mit den Praxisanleiterinnen Neslihan Mavus (links) und Jasmin Steingaß (rechts) sowie der Betriebsratsvorsitzenden Anne Süttmann (2.v.li.). von Melissa Bäcker/Helios.
Die Pflegeschülerinnen mit den Praxisanleiterinnen Neslihan Mavus (links) und Jasmin Steingaß (rechts) sowie der Betriebsratsvorsitzenden Anne Süttmann (2.v.li.). © Melissa Bäcker/Helios.

Attendorn. Dienstpläne schreiben, den Stationsalltag organisieren, die Patienten eigenständig versorgen – diese Erfahrung sammelten vergangene Woche sechs Auszubildende der Helios Klinik Attendorn im Rahmen des Ausbildungsprojekts „Schüler leiten eine Station“. Dieses fand bereits zum zweiten Mal in Attendorn statt.


Nach Bedarf wurden sie von den Pflegefachkräften auf Station sowie den speziell ausgebildeten Praxisanleiterinnen Jasmin Steingaß und Neslihan Mavus unterstützt. Fünf Tage lang wurde der Ernstfall geprobt und der komplette Früh-, Spät- und Nachtdienst von den Auszubildenden übernommen.

Konkret bedeutete dies: Nicht nur die pflegerische Versorgung der Patienten lag in den Händen der Pflegeschüler, sondern auch administrative Aufgaben, die Aufnahme neuer Patienten, Begleitung der täglichen Visite und die Vorbereitung von Entlassungen.

Eigenständige Entscheidungen

Bereits während der Ausbildung haben die Schüler die verschiedenen Abteilungen des Hauses durchlaufen und auch die Station 83 kennengelernt. Der Unterschied: Jetzt mussten eigenständig Entscheidungen getroffen und der Stationsalltag gemeistert werden.

Pflegeschülerin Jannika, die in die Rolle der Stationsleitung schlüpfte, erklärt: „In diesem Projekt können wir die Theorie in die Praxis umsetzen und werden besser auf die Anforderungen, die uns im Berufsalltag erwarten werden, vorbereitet.“

Pflegedirektor überzeugt

Auch Pflegedirektor René Stahl ist von dem Projekt überzeugt: „Die Pflegeschüler haben in den vergangenen Tagen großes Verantwortungsbewusstsein gezeigt und eine Menge gelernt. Wer Auszubildende sonst nur als Zuschauer und Hilfskräfte kennt, wurde nun eines Besseren belehrt. Ein gelungenes Projekt!“

Die teilnehmenden Schülerinnen befinden sich im dritten Ausbildungsjahr und stehen kurz vor ihrem staatlichen Examen in der Gesundheits- und Krankenpflege. Es ist der letzte Jahrgang, der noch den Titel „Gesundheits- und Krankenpfleger“ tragen wird, denn 2020 wurden die Pflegefachberufe in der Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege in die generalistische Ausbildung mit dem Berufsabschluss „Pflegefachfrau/- mann“ zusammengeführt.

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