"Rundgang" durch 77 Jahre Firmengeschichte

CDU-Ortsverband besichtigt Anton Tielke GmbH & Co. KG


20 Mitglieder des CDU-Ortsverbandes Attendorn haben jetzt die Firma Anton Tielke GmbH & Co. KG besichtigt. Deren Geschäftsführer Ingo Herrn Rüggeberg führte die Christdemokraten unter Leitung des Ortsverbandsvorsitzenden Thorsten Wurm durch den Betrieb, der auf Kunststoffverarbeitung spezialisiert und als Zulieferer für verschiedene Industriebranchen tätig ist. Der Bericht der CDU:


„Schon zur Begrüßung der Teilnehmer im ,Bistro Berrissima´ hat Herr Wurm darauf hingewiesen, dass die Stadt Attendorn in ihrer Vergangenheit von den hohen Gewerbesteuereinkünften der heimischen Industrie- und Handelsbetriebe profitiert und erst damit die Entwicklung der prosperienden Stadt möglich gemacht hat. Wurm: „Um dies zu ermöglichen, gehören mindestens, in sportlicher Weise ausgedrückt, drei ,Mannschaften´ an den Start: Zum einen die Politik, die entsprechende Rahmenbedingungen ermöglicht; des Weiteren die „öffentliche Verwaltung“, die die gesetzten Rahmenbedingungen der Politik umsetzt, und als Letztes und Wichtigstes „der Unternehmergeist von verantwortungsvollen Bürgern“, diese Rahmenbedingungen für ihre Firmen zu nutzen. Die Kommunalpolitik der CDU hat bisher versucht, diese Rahmenbedingungen zu ermöglichen – Du Ingo, hast im „77. Firmenjahr“ durch „unternehmerisches und fachliches Können“ mit deiner Familie die gegebenen Möglichkeiten genutzt, den Betrieb auf dem Gebiet der Kunststoffverarbeitung in seiner jetzigen Form auf zu bauen.“
„Stillstand ist Rückstand“
Aber „Stillstand ist Rückstand“ – dies gilt für Kommunen wie die Stadt Attendorn ebenso wie für die Unternehmen. Alle, ich betone: alle Akteure, brauchen kalkulierbare Rahmenbedingungen, um sich weiterentwickeln zu können.“ Folgend nahm Herr Rüggeberg gerne die einleitenden Worte auf und führte anhand einer Präsentation als Allererstes durch die „77 Jahre Firmengeschichte“ – gegründet von seinem Großvater, Anton Tielke, gelernter Techniker und Maschinenbauer aus Siegen, lagen zu allererst die Wurzeln des Betriebes in der Metallverarbeitung.
Erste Gehversuche mit Spritzgussmaschinen
Nachdem der Großvater 1951 das Gelände, auf dem sich die jetzigen Firmengebäude befinden, von der Fa. Imbert (Hersteller von Holzgasgeneratoren) kaufte, begann er, neben Heizkörpern und Tanks, „Handräder“ für Heizungsventile aus „Bakelit“, einem der ersten vollsynthetischen Duroplaste, zu produzieren. Über die Herstellung von Geldkassetten-Einsätzen für Stahlkassetten wurden erste „Gehversuche“ mit Spritzgussmaschinen von Battenfeld zur Herstellung von Thermoplast Produkten gemacht – hierzu gehörten die in Massen hergestellten Dosen der „Reinol Handwaschpaste“. Nach dem Tod von Anton Tielke 1968 übernahm die zweite Generation, Tochter Ingeborg die Firma. In den `80er Jahren mit gerade einmal 3 Mitarbeitern wurden ab 1975 Kunststoff-Teile für das Fertigungssortiment von Ford und General Motors gefertigt. In diese Zeit fällt auch der Eintritt des heutigen Prokuristen, aus Helden, Ralf Dingerkus, der mit 38 jähriger Berufserfahrung bei der Fa. Tielke den Teilnehmern für Fragen den ganzen Abend zur Verfügung stand. Die heutige dritte Generation, der 44 jährige Firmeninhaber Ingo Rüggeberg, gelernter Maschinenbauer mit Vertiefung Kunststofftechnik wuchs „von der Pieke“ auf in unmittelbarer Nähe zur Firma auf. Mit Übernahme der Geschäftsführung ab 1996 wurde das Unternehmen Zug um Zug in der jetzigen Form aufgebaut.
Ablauf in Produktionsabläufe
Mit dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“ wurde unter Eröffnung eines eigenen Werkzeugbaus 1997 unter dem jetzigen Slogan des Mittelständlers „Kunststoff in Höchstform“ Rechnung getragen. Nach der „Präsentation“ wurde unter Führung von Herrn Rüggeberg mit den Teilnehmern das Firmengelände am Zollstock bei laufender Produktion besichtigt. Über die Materiallagerung mit der Zuführtechnik für die Spritzgießmaschinen, der Produktionshalle mit einem Maschinenpark von 40 Spritzgießmaschinen von Arburg und Wittmann-Battenfeld, die Schließkräfte von bis zu 500 Tonnen bewältigen und bei denen Werkzeug Abmaße von bis zu 1250 mm Verwendung finden, über den Werkzeugbau und den „Werkzeugbunker“ bis zum Lager wurde ein „umfassender Einblick“ in die Produktionsabläufe gewährt. Es werden je nach Produkt Stückzahlen in Millionenhöhe und höchster Qualität bei Stückgewichten von 0,1 bis 1.400 g aus Thermoplasten und thermoplastischen Elastomeren unter „ökologisch“ optimierten Gesichtspunkten realisiert. Als „Mitglied des Prüfungsausschusses für Kunststoffformgeber der IHK Siegen“ bildet Herr Rüggeberg in seinem Betrieb auch selbst aus. Herr Dingerkus bestätigte, dass für die nächsten 10 Jahre weitere Projekte geplant sind, die eine Ausweitung des Betriebs erforderlich machen: „Hierzu brauchen wir dringend Planungssicherheit.“ Auf dem Rückweg zum „Bistro Berrissima“ über das ehemalige Gelände der Fa. Dingerkus und Isphording wurde den Teilnehmern bewusst, dass sich hier in Ankündigung der weiteren Innenstadtentwicklung eine bereits umfassende Stadtentwicklung vollzogen hat. Die Teilnehmer ließen bei angeregten Gesprächen die Eindrücke Revue passieren und den Abend gemeinsam mit der Geschäftsleitung der Fa. Tielke ausklingen." (Thorsten Wurm/LP)
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