Rat in Attendorn: Beziehungen zu Rawicz vertiefen

Partnerschaft mit polnischer Stadt nicht augeschlossen


  • Attendorn, 18.05.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Attendorn. Einstimmig beschlossen wurde in der Ratssitzung in Attendorn am Mittwoch, 17. Mai, mit der polnischen Kreisstadt Rawicz „weitere Kooperationspunkte zu entwickeln um eine freundschaftliche Vertiefung der Beziehungen zu erreichen.“ Eine spätere Stadtpartnerschaft ist nicht ausgeschlossen.


Schon im Jahr 2015 hat die Stadtverordnetenversammlung den Bürgermeister beauftragt, einen Arbeitskreis zur Einrichtung einer Städtepartnerschaft einzurichten. Dieser sollte unter größtmöglicher Beteiligung der Gesellschaft, insbesondere der Akteure, die bereits heute über stabile Verbindungen zu ausländischen Partnern verfügen, wie Schulen, Unternehmen, Attendorner ausländischer Herkunft, gebildet werden.
Verschiedene Kriterien
Seit Anfang 2016 hat der Arbeitskreis insgesamt sechs Mal getagt. Unter Berücksichtigung der Kriterien Größe, Erreichbarkeit, Kommunikationsmöglichkeit, Schulstruktur, Anteil ausländischer Mitbürger in Attendorn, wirtschaftliche Interessen und Integrationsmöglichkeiten wurden verschiedene Kommunen im europäischen Ausland betrachtet, darunter Letterkenny (Irland), L`Abresle (Frankreich), Campobasso (Italien), Igualada (Spanien), Palos de la Frontera (Spanien) und Rawicz (Polen).

Da die Favorisierung der in Frage kommenden Kommunen innerhalb der Fraktionen zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt hatte, wurde in die letzte Besprechung des Arbeitskreises die Geschäftsführerin des Instituts für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit eingeladen, um aus der Sicht einer externen Expertin eine möglichst neutrale Beurteilung der Fraktionsergebnisse vorzunehmen. Im Ergebnis wurde das Partnerschaftsgesuch der Kreisstadt Rawicz als vielversprechend bewertet.
Erster Kontakt
Mit einem Schreiben an den Bürgermeister von Rawicz hat Christian Pospischil vor Ostern einen ersten Kontakt geknüpft, um zunächst das grundsätzliche Interesse an einer Vertiefung der Beziehung abzuklären.

Rawicz, die mit rund 30.000 Einwohnern eine ähnliche Größenordnung wie Attendorn hat, liegt nur 60 Kilometer nördlich von Breslau entfernt und ist somit mit allen Verkehrsmitteln bestens erreichbar. Wie Attendorn verfügt die Stadt über ein reiches gesellschaftliches, sportliches und kulturelles Leben und bildet mit der dortigen Wirtschaftsstruktur eine sehr ähnliche Ausrichtung wie Attendorn.
Schüleraustausch
Rawicz ist seit einigen Jahren durch einen Schüleraustausch zwischen dem I Liceum Ogólnosztalcace mit dem St.-Ursula-Gymnasium in Attendorn bekannt. Bürgermeister Pospischil regte an, den Kontakt breiter aufzustellen und mehr Vereine und Interessierte ins Boot zu holen.

„Das ist ein guter Anfang, aber noch nicht das Ende. Grundsätzlich wäre es auch möglich einen Verein zu gründen, der Kooperationen mit weiteren Städten in anderen Ländern als Ziel hat, und so ein europäischen Netzwerk entsteht.“
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