Prinz und Professor: Ennester Jecke feiern Martin II. Reuber

Goldene Mistgabel geht an Bernward „Penten“ Vogt


  • Attendorn, 28.02.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Ließ sich feiern: Ennestes neuer Prinz Karneval Martin II. Reuber. von s: Barbara Sander-Graetz
Ließ sich feiern: Ennestes neuer Prinz Karneval Martin II. Reuber. © s: Barbara Sander-Graetz

Ennest. Martin II. Reuber regiert als 66. Prinz das Narrenvolk von Ennest. Er wurde am Montagabend, 27. Februar, unter dem tosenden Beifall in einer ausverkauften Schützenhalle von seinem bunt kostümierten Volk gefeiert.


Martin II. Reuber ist ein gebürtiger Ennester, lebt aber in Brühl bei Köln. „Wir haben jetzt zum ersten Mal einen Professor als Prinz“, freute sich Moderator Dirk Kendermann. Nachdem Reuber sein Studium zusammen mit Georg Keseberg, besser bekannt als „Waterländer Bauer“ absolviert hat, unterrichtet der 49-Jährige nun an der Rheinischen Fachhochschule in Köln als Professor für Werkzeugmaschinen und Produktionsverfahren. Als Kind lebte Prinz Martin II. am Gartenweg in der Linde. In Ennest war er jahrelang Messdiener und Gründungsmitglied der Ennester Jungschützen.
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Seit vielen Jahren ist er bereits aktiv im Ennester Karneval unterwegs. Sieben Jahre tanzte er in der Prinzengarde und ist nun seit vier Jahren Mitglied im Ehrencorps. Prinz Martin II. Reuber ist eines der Gründungsmitglieder der „Echten Fründe“, denen er bereits seit 17 Jahren angehört und bei denen immer noch am Wagen für den Veilchendienstagsumzug mithilft. Mit ihm freuten sich auch seiner Frau Stephanie und den beiden Kindern Patrick und Benedikt.

Neben den Spekulationen um den neuen Prinzen ist auch immer die Verleihung der goldenen Mistgabel ein mit Spannung erwarteter Programmpunkt in Ennest. Immerhin kann es jeden treffen, der im vergangenen Jahr ein Fettnäpfchen mitgenommen hat oder durch sonstige Schusseligkeiten glänzte. Erstmals wurde diese besondere Auszeichnung von Bürgermeister Christian Pospischil und seinem Stellvertreter Uli Selter verliehen. Die beiden „Rampensäue“ ließen es sich nicht nehmen, die möglichen Kandidaten in einer Litanei vorzubeten. Das Publikum antwortete jedes Mal mit lautem Gebrüll „Nein, das wussten wir nicht“.
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Danach wurde es musikalisch, und Uli Selter verkündete in Anspielung auf US-Präsident Donald Trump: „Make the gabel great again - Ennest first“. Zu der Melodie von „Yellow Submarine“ traf es schließlich Elferratsmitglied Bernward „Penten“ Vogt wie ein Donnerschlag. Er war der diesjährige Preisträger. Als Postbote hatte er ein Kleid zu Familie Berg geliefert. Mit viel Mühe und Einsatz versenkte er es im Briefkasten der Familie. Doch für diesen gab es keinen Schlüssel mehr, so dass der gesamte Kasten aus der Wand gebrochen werden musste, um das Kleid zu bekommen.

Der Preisträger nahm es mit Humor - besonders, da er extra im Vorfeld dem Mistgabelkomitee beigetreten war, um einer Auszeichnung zu entgehen. „Doch wir hatten schon vor dem Treffen beschlossen, dass du die Mistgabel bekommst“, raubte ihm Christian Pospischil alle Illusionen.
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Bei dem anschließenden Programm traten neben den Ennester Garden auch auswärtige Garden auf, unter anderem die Band „Sösterhätz“ aus Köln, die „Guggemusik Grün Weiß Wendelstein“ aus Nürnberg sowie die „Golden Girls“ aus dem Ihnetal und die Prinzengarden aus Olpe, Fretter und Hülschotten. Begeisterung herrschte auch bei den „Regimentstöchtern“. Richtig zur Sache ging es wieder in der Bütt, als „En twersen Lümmel“ das Wort hatte. Da blieb so manchen wegen dessen spitzer Zunge das Lachen im Hals stecken.

Nach dem Programm wurde noch bis nach Mitternacht in der Ennester Halle der Karneval ausgiebig und bei bester Laune gefeiert.
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