Poller sorgt für langwierige Diskussionen


  • Attendorn, 12.05.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Der Stadtrat entschied am Mittwoch nach langer Diskussion, diesen Poller entfernen zu lassen. von Barbara Sander-Graetz
Der Stadtrat entschied am Mittwoch nach langer Diskussion, diesen Poller entfernen zu lassen. © Barbara Sander-Graetz

Über den Poller hinter dem „Schuhhaus Hoberg“ zwischen Brunnengasse und Schemperstraße wurde bei der Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch, 11. Mai intensiv diskutiert. Stehenlassen oder entfernen, fragten sich die Ratsmitglieder. „Ich weiß nicht, ob ein einzelner Poller so eine Diskussion wert ist“, meinte schließlich Bürgermeister Pospischil am Ende der Debatte. Bei drei Gegenstimmen der UWG stimmt der Rat schließlich dafür, den Poller entfernen zu lassen.


Im Oktober vergangenen Jahres war beschlossen worden, den Poller erst zu entfernen, wenn im Zuge des Innenstadtentwicklungskonzeptes die Bauarbeiten an der Ennester und Niedersten Straße beendet sind. „Nach einem weiteren Jahr sollte dann entschieden werden, ob der Poller dauerhaft entfernt bleibt“, fasste Bürgermeister Pospischil den Stand der Dinge zusammen. Doch die Werbegemeinschaft möchte den Poller entfernt haben. Da während der zahlreichen Baustellen im Stadtgebiet gerade Parkplätze immer knapper würden, könne durch die Sperrung dieses Durchgangs der Parkplatz in der Schemperstraße nicht erreicht werden. Das gelte besonders für Kunden, die aus Richtung Plettenberg kommen, argumentieren die Einzelhändler und Gastronomen. „Das Ostergeschäft, das sonst ein kleines Weihnachtsgeschäft ist“, so Marius Becker (FDP/Die Grünen), „ist für manche Händler nahezu ausgeblieben, da es gerade für Plettenberger immer schwerer ist, nach Attendorn zu kommen“. Man wolle nicht, dass die Durststrecke für die Händler noch schwieriger wird.
Schneider: Poller schützt vor Chaos
Das sah Hermann Josef Schneider, Fraktionsvorsitzender der UWG, aber komplett anders: „In Attendorn hat man schon die Hose voll, wenn andere nur die Stirn runzeln.“ Wenn man den Poller entferne, habe man genau wieder das Chaos, was man mit der Sperrung beseitigen habe. „Das ist dann wieder der Weg, um entgegen der Ennester Straße zu fahren. Mancher Anlieger macht seine Haustür auf und steht wieder direkt auf der Fahrbahn.“ Da voraussichtlich in zwei Monaten der Feuerteich wieder als Parkplatz zur Verfügung stehen soll, könne man die Zeit bis dahin noch durchhalten, sagte Schneider. Die SPD brachte schließlich die Beschlussvorlage ein, den Poller so lange zu entfernen, bis das Parkdeck auf dem Feuerteich und der Kreisel an der Ennester Straße fertig gestellt sei. Außerdem soll eine bessere Beschilderung der zur Verfügung stehenden Parkflächen erfolgen. Fraktionsvorsitzender Gregor Stuhldreier betonte, man sei nicht umgekippt, wenn man jetzt für die Entfernung des Pollers spreche, sondern: „Es ist Zeit für kreative Lösungen, und wir müssen kurzfristig reagieren. Das ist quasi ein nachjustieren.“
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