Polizei geht von Brandstiftung aus

Feuer am Nordwall: Zeugin bemerkt verdächtige Jugendliche / Löscharbeiten dauern fünfeinhalb Stunden


  • Attendorn, 21.03.2016
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

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 von Barbara Sander-Graetz
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Wenige Minuten nach Mitternacht war der Großeinsatz der Feuerwehr am Nordwall in Attendorn beendet: Knapp fünfeinhalb Stunden hatten die Löscharbeiten an dem brennenden Dachstuhl eines leerstehenden Hauses damit am Sonntag, 20. März, gedauert. Die Polizei geht derzeit von fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung aus und sucht nach zwei Jugendlichen, die sich kurz vor dem Ausbruch des Feuers von dem Grundstück entfernt hätten.


Eine Zeugin meldete der Polizei, dass die beiden Verdächtigen eilig in Richtung Innenstadt gerannt seien. Kurz darauf sei die erste Rauchentwicklung im Dachstuhl der dreigeschossigen, seit rund zehn Jahren leerstehenden Villa zu sehen gewesen und die Feuerwehr alarmiert worden. „Allgemein ist bekannt, dass sich gelegentlich Jugendliche Zutritt zu dem verschlossenen Gebäude verschaffen, um sich darin aufzuhalten“, erklärt die Polizei in einer Pressemitteilung. Weil sich in dem Gebäude „keine aktiven Versorgungsleitungen wie Wasser, Gas oder Strom“ befänden, gehen die Beamten derzeit von fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung aus. Die Beamten hoffen jetzt auf Zeugen, die sachdienliche Hinweise auf mögliche Brandstifter geben können und Fotos und/oder Videos von den Löscharbeiten gemacht haben. Insbesondere Einzelpersonen oder Menschengruppen, die darauf zu sehen sind, seien für die Polizei von besonderem Interesse. Hinweise nimmt die Kreispolizeibehörde Olpe in Person von Kriminalhauptkommissar Olaf Möllmann unter Tel. 02761/9269-6118 entgegen. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.
Unterstützung aus Olpe
Die Feuerwehr Attendorn forderte am Sonntagabend nach eigenen Angaben während des Einsatzes Unterstützung aus Olpe an. Die Brandbekämpfer aus der Kreisstadt seien daraufhin ihrerseits mit der Drehleiter angerückt, um die Löscharbeiten an dem in voller Ausdehnung brennenden Dachstuhl zu unterstützen. Weil das Betreten das Dachgeschosses nicht mehr möglich gewesen sei, hätten die Brandbekämpfer die Flammen im Außenangriff über mehrere Strahlrohre gelöscht, unter anderem über die Drehleiter aus Attendorn, die von Anfang an vor Ort gewesen war. Der abgebrannte Dachstuhl sei abschließend komplett mit einem Schaumteppich bedeckt worden, um letzte Glutnester abzulöschen. Zur Spitzenzeit seien rund 45 Rettungskräfte und zehn Fahrzeuge der Feuerwehren aus der Hansestadt und aus Olpe im Einsatz gewesen. Einen Teil der Bäume, die den Nordwall flankieren, mussten die Brandbekämpfer nach eigenen Angaben während des Einsatz zurückschneiden, um die Sicherheit bei den Löscharbeiten über die Drehleiter zu gewährleisten.
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