„PCR-Test am Wochenende nicht umsetzbar“

Vorwürfe an Kreisverwaltung


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Attendorn. LP-Leser Carsten Schiller aus Attendorn fragt, ob Handeln und Reden des Kreises Olpe in Sachen Corona-Tests in einem Widerspruch zueinander stehen. Da er innerhalb 24 Stunden nach einem positivem Schnelltest keinen PCR-Test machen konnte, schreibt er:


„Ich habe mich am Freitag, 30. April, einem Corona-Schnelltest unterzogen. Nach Auswertung war dieser positiv, weshalb ich schnellstmöglich versuchte, einen PCR-Test zu bekommen. Weder das DRK in Attendorn oder Olpe noch das Gesundheitsamt waren erreichbar.

Nachdem ich am Samstag, 1. Mai, erneut erfolglos versucht hatte, das DRK zu erreichen, konnte ich das Bürgertelefon des Gesundheitsamts Olpe erreichen. Dort teilte man mir mit, dass grundsätzlich nur Hausärzte für diesen Test zuständig seien und ich bis Montag warten müsse. Dies erschien mir völlig unverständlich, da zwischen Schnelltest und PCR-Test, den ich frühestens Montag machen konnte, mindestens schon mal drei Tage liegen. Die Ausbreitung kann doch nur bei sofortiger Reaktion eingegrenzt werden!

Wie soll man sich am besten verhalten?

Dies widerspricht zudem der Aussage von Herrn Melcher und Herrn Färber, dass die meisten Fälle durch die Nachverfolgung der Kontaktpersonen von Infizierten ermittelt werden und dies zur Zeit gut funktioniere. Wie sollten wir uns in so einer Situation verhalten? Alle Kontakte informieren? Gar nichts unternehmen und abwarten?

Am Samstagnachmittag wurde ich dann endlich durch das Gesundheitsamt Olpe telefonisch kontaktiert, über die angeordnete Quarantäne und über die weitere Vorgehensweise informiert. Hier hat man mir einen sofortigen PCR-Test beim DRK in Aussicht gestellt. Ein Rückruf zwecks Terminvereinbarung erfolgte nicht. Während ich am Montagmorgen beim Hausarzt einen PCR-Test machen konnte, rief das DRK Olpe an und bot mir einen Termin am Dienstagmorgen an.

Zwischen Schnell- und PCR-Test vergingen Tage

Da ein Testergebnis zwischen 24 und 48 Stunden dauert, wären alle betroffenen Kontakte außerhalb meines Hausstandes im besten Fall am Mittwoch, also fünf Tage nachdem ich einen positiven Schnelltest vorliegen hatte, informiert worden.

Warum sich die Verantwortlichen dann wundern, warum die Inzidenzahlen steigen, ist mir unklar. Das glücklicherweise negative Testergebnis habe ich dann am Dienstagvormittag erhalten.

Ich kann jedoch immer noch nicht nachvollziehen, warum ein PCR-Test zum Wochenende nicht umsetzbar sein sollte. Wie soll eine Absonderung möglicher Infizierter, erfolgen, wenn die Kontakte außerhalb meines Haushaltes keine Informationen erhalten? Ich bin davon überzeugt, dass die oben genannte Situation kein Einzelfall ist. Wundern dürfen wir uns auf jeden Fall nicht.“

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