Offizielle Berufserlaubnis: Helios Klinik freut sich über Zulassung für indische Ärztin
Hohe bürokratische Hürden gemeistert
- Attendorn, 15.03.2017
- Von Christine Schmidt

Attendorn. Von Indien zum Studium in die Ukraine und jetzt als Ärztin in Deutschland: Dr. Atishararha Iqbaluddin Khan ist seit August 2015 an der Helios Klinik in Attendorn beschäftigt. Eine offizielle Berufserlaubnis allerdings hat sie erst seit Februar 2017, denn die Bürokratie machte es der jungen Inderin nicht leicht.

„Wir wollten sie unbedingt haben“, erklärt Dr. med. Stephan Doldi, Chefarzt der Kardiologie. „Sie ist außergewöhnlich gut.“ Aber das allein reichte nicht aus, Khans ausländische Abschlüsse mussten erst einmal geprüft werden. Das sei alles eine schwierige Prozedur gewesen, erklärt Doldi. Deshalb entstand in der Klinik die Idee, Dr. Matthias Heider um Hilfe zu bitten. Mit den Möglichkeiten und Beziehungen des heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten wurde der Kontakt zum Amt nach Arnsberg dann erleichtert und der Abschluss der indischen Ärztin schließlich anerkannt.

Er schätzt seine Assistentin vom anderen Ende der Welt sehr und weiß jetzt schon, dass er sie unbedingt behalten möchte: „Wir kämpfen um sie!“ Doldi erklärt, dass es momentan eine schwierige Situation sei. Von den Medizinstudenten kämen später zu wenig in Kleinstädten wie Attendorn an. Die jungen Leute ziehe es eher nach München oder Berlin. „Deshalb sind wir dringend auf ausländische Kollegen angewiesen“, so Doldi.
Ohne die Unterstützung von ausländischen Kollegen sähe die ärztliche Versorgung in Attendorn schlecht aus, wissen auch Dr. Matthias Heider und Klaus Kämmerer von der Stadt Attendorn. Heider erwähnt, dass es die ländlichen Regionen sehr schwer haben, die medizinische Versorgung vor Ort perspektivisch aufrechtzuerhalten. „Rund 35 Prozent der Hausärzte sind ca. 60 Jahre, das heißt in zehn Jahren haben wir hier ein großes Problem.“ Beide sind sich einig, dass ein Studiengang der Medizin an der Uni Siegen der Region einen Schub geben würde.
Umso glücklicher ist die Klinik, mit Atishafarha Khan in Attendorn eine gute Ärztin gefunden zu haben und nun auch halten zu können, erklärt Doldi. Zurzeit absolviert Khan eine Nachausbildung nach dem Studium als Assistenzärztin in der Kardiologie. Nach der fünfjährigen internistischen und dreijährigen kardiologischen Ausbildung muss sie noch einmal eine Kenntnisprüfung ablegen, was in Deutschland mit dem Staatsexamen gleichzusetzen ist. Ihr Chefarzt Dr. Doldi ist sich aber sicher: „Ihr Wissen ist so unglaublich, das schafft sie sicher.“

