Offenbar Hackerangriff auf die SPD Attendorn - Partei reagiert sofort

Mails mit angehängter Zip-Datei in Umlauf


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Wolfgang Langenohl, Vorsitzender des SPD-Ortsverbands Attendorn. von privat
Wolfgang Langenohl, Vorsitzender des SPD-Ortsverbands Attendorn. © privat

Attendorn. Der Schrecken war groß für Wolfgang Langenohl. Bereits in den frühen Morgenstunden klingelte am Dienstag, 26. Mai, beim Vorsitzenden des SPD-Ortsverbands Attendorn das Telefon.


Skeptische Mitmenschen informierten den Vorsitzenden des SPD-Ortsverbands Attendorn darüber, eine merkwürdige Mail erhalten zu haben. Ohne Signatur und näheren Informationsgehalt wurden Mails von Langenohl und weiteren Parteimitgliedern versendet.

Der Text lautet - inklusive der Rechtschreibfehler: „Hallo, Sehen Sie bitte die beigefügte Datei.“  Darunter das Passwort 412RT und formlos: Mit freundlichen Grüßen. Eine Vorgehensweise, die bei den Mails der SPD Attendorn nicht vorkommen würde.
Mails machten stutzig
Die Mails enthalten immer einen Antwort-Betreff (REe:) und sind mit dem Namen des (vermeintlichen) Absenders versehen. Bei den Spam-Mails handelt es sich teilweise um Antworten auf Mails aus dem Jahr 2017 und neuere Anfragen. Nicht nur die Vorgehensweise, sondern auch die als Antwort gekennzeichneten Themen machten stutzig.

Im Anhang der der Mail befindet sich eine gepackte Datei namens spd-attendorn.zip. Wird diese entpackt, findet sich ein Word-Dokument. Nach dem Öffnen der Datei erscheint eine Fehlermeldung. Vermutlich wird beim Öffnen ein Schadprogramm installiert oder aktiviert.
Schnelle Reaktion
Wolfgang Langenohl reagierte prompt. Auf seinem persönlichen Facebook-Account postete der Ortsverbandsvorsitzende am Dienstag: „Seit dem 26. Mai 2020 werden zahlreiche Adressen angeschrieben, welche angeblich von Stadtverordneten der SPD Attendorn verschickt wurden. Das ist nicht der Fall.

Vielmehr handelt es sich hier um einen Hacker, welcher die SPD-Attendorn.de-Adressen nutzt, um eine Exelliste mit dem Namen SPD Attendorn zu verteilen. Diese sollten Sie niemals öffnen. Bitte löschen Sie die Email! Unsere Experten sind dabei, die Sicherheit unserer Email-Adressen wiederherzustellen!“ Auch auf der Startseite der SPD Attendorn erscheint diese Mitteilung.
Polizei eingeschaltet
Die Polizei wurde eingeschaltet, die die Ermittlungen aufgenommen hat. Zusätzlich wurden die Weiterleitungen an die Parteimitglieder über die @spd-attendorn.de-Mailadresse bis auf weiteres gekappt.

„Wir gehen davon aus und hoffen, dass wir mit unseren Maßnahmen Schlimmeres verhindern konnten“, gibt sich Langenohl zuversichtlich.
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