„Ökoprofit“: Zehn Teilnehmer in Attendorn ausgezeichnet

Verbesserung von Betriebsabläufen im Sinne des Klimaschutzes


  • Attendorn, 23.06.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Nach der Preisverleihung stellten sich die Vertreter aller ausgezeichneten Firmen und Institutionen vor dem Attendorner Rathaus für ein Gruppenfoto auf. von Barbara Sander-Graetz
Nach der Preisverleihung stellten sich die Vertreter aller ausgezeichneten Firmen und Institutionen vor dem Attendorner Rathaus für ein Gruppenfoto auf. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Auszeichnungen für zehn Unternehmen und Institutionen aus Attendorn und Finnentrop: Bei der Abschlussveranstaltung zur „Ökoprofit“-Zertifizierung haben Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil und Samir Khayat (NRW-Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) am Freitag, 23. Juni, die entsprechenden Urkunden vergeben. Die Auszeichnungen belegen: Alle Teilnehmer haben in den vergangenen Monaten ihre Betriebs- und Geschäftsabläufe unter Umwelt- und Klimaschutzgesichtspunkten untersucht und verbessert.


Hintergrund: Bei „Ökoprofit“ handelt es sich um ein in Deutschland bereits vielfach durchgeführtes Projekt, das von Kommunen initiiert und vom Land finanziell unterstützt wird. Damit soll zusammen mit den örtlichen Unternehmen das übergeordnete Ziel erreicht werden, Energie und damit Kohlenstoffdioxid (CO₂) einzusparen und zudem die Betriebskosten zu senken. Wichtig hierfür: Zum einen die Verbesserung von verschiedenen Abläufen und Prozessen in den teilnehmenden Betrieben, zum anderen die Sensibilisierung und Motivation der Mitarbeiter. Und davon können sowohl kleine als auch große Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen profitieren. Am Ende des Projektes steht dann die Auszeichnung als sogenannter „Ökoprofit-Betrieb“.
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Zu den ausgezeichneten Einrichtungen gehört auch die Stadt Attendorn. „Ergänzend zu unseren bereits vorher laufenden Aktivitäten zum Klimaschutz haben die Verantwortlichen der Stadtverwaltung im Rahmen von ,Ökoprofit´ das Rathausgebäude auf umweltrelevante Verbesserungspotenziale hin untersucht. Allein durch das Ersetzen der Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen durch LEDs, was mit einem überschaubaren Investitionsvolumen von gut 1000 Euro verbunden war, wird die Stadt jährlich über 32.000 Kilowattstunden und damit knapp 10.000 Euro einsparen“, erklärte Bürgermeister Christian Pospischil.
Pospischil: Stadt Attendorn stellt auf Hybrid-Fahrzeuge um
„Auch der Austausch unserer Dieselfahrzeuge gegen Hybridautos wird zu einer Reduzierung der CO₂ -Emission führen. In Planung haben wir die Erneuerung unserer Heizungspumpen. Zudem wollen wir zukünftig mit dem ,Umwelttipp der Woche´ über unser Intranet alle Mitarbeiter der Hansestadt Attendorn regelmäßig informieren und zum „Mitmachen im Kleinen“ anregen“, so Pospischil weiter.
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Insgesamt 75 Einzelmaßnahmen haben bei allen Teilnehmern für Einsparungen unterschiedlichster Art gesorgt. „So wurden bei Projektabschluss schon 246.000 Euro eingespart. Knapp 2 Millionen Kilowattstunden Energie wurden ebenfalls im Rahmen des Projektes nicht genutzt, genauso wie und 900 Tonnen CO₂ nicht entstanden sind“, fasste Dr. Gerhard  Saller, Fachberater des gleichnamigen Unternehmens aus Wiehl, zusammen, das die fachliche Umsetzung des „Ökofit“-Projekts begleitet hat.
Über 2000 Unternehmen beteiligen sich am Projekt
„Ökoprofit ist eine Erfolgsgeschichte“, freute sich auch Samir Khayat vom MRW-Umweltministerium und lobte den Einsatz in der Stadt Attendorn. „Wir werden in diesem Jahr über 2000 Unternehmen vorweisen können, die sich an ,Ökoprofit´ in den vergangenen 17 Jahren beteiligt haben“. Auch wenn jetzt die vierte Landesregierung seit dem Beginn der Initiative an die Macht kommt, werde „Ökoprofit“ weitergehen, denn man könne sich mit dem Projekt identifizieren, da „hier praktische Maßnahmen umgesetzt werden, die sich rechnen.“

Die Preisträger:
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„Ökoprofit“: Zehn Teilnehmer in Attendorn ausgezeichnet
Allein 73 Millionen Euro seien in den gesamten Betrieben in NRW seit dem Jahr 2000 so eingespart worden, so Khayat weiter. „Hinzu kommen sieben Millionen Kilowattstunden und 3,5 Millionen Liter Wasser, die nicht benötigt wurden.“

Fazit der beteiligten Unternehmen: Die Größe und die Branche spielten keine Rolle. Jeder konnte Umweltschutzmaßnahmen, Energieeinsparungen und eine daraus resultierende Kostenreduzierung für sich erreichen. Mal war es der Austausch der Altbeleuchtung durch LED-Technologie, mal eine neue Heizungspumpe, dann wieder das „papierlose Büro“ oder eine Wärmerückgewinnung. Wichtig sei es, dass die Maßnahmen in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess übergehen, hieß es bei der Übergabe der Zertifikate.
Die ausgezeichneten Unternehmen und Institutionen
  • A. Tielke Kunststoffverarbeitung (30 Mitarbeiter)
  • Berufskolleg Attendorn (43 Mitarbeiter)
  • Drehtechnik Bruse GmbH & Co. KG (170 Mitarbeiter)
  • Oberflächentechnik Damm (86 Mitarbeiter)
  • Sanitär- und Heizungsbau Gaul (5 Mitarbeiter)
  • Stadt Attendorn
  • Kleinsorge Verbindungstechnik (90 Mitarbeiter)
  • Kröger Stahlumformungen (64 Mitarbeiter)
  • Schwark, Hydraulik und Pneumatik (19 Mitarbeiter)
  • Unitech, Kühlschmierstoffe (40 Mitarbeiter)
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