Obdachlosenunterkunft auf der Feldkirmes in Attendorn soll gebaut werden

Investitionsvolumen: 1,7 Millionen Euro


Auf dem Parkplatz auf der Feldkirmes soll eine Obdachlosenunterkunft entstehen. von privat
Auf dem Parkplatz auf der Feldkirmes soll eine Obdachlosenunterkunft entstehen. © privat

Attendorn. Trotz Einwänden seitens der Anwohner hat der Rat der Stadt Attendorn, in seiner Sitzung am Mittwoch, 9. November, dem Bau einer Obdachlosenunterkunft mit einem Investitionsvolumen von 1,7 Millionen Euro „Auf der Feldkirmes“ zugestimmt (LokalPlus berichtete). Die Mittel sollen im Haushalt 2023 zur Verfügung stehen.


Anwohner Wolfgang Simon monierte in der Einwohnerfragestunde den Wegfall der Parkplätze und beklagte, dass dem Rettungsdienst beim Bau des Gebäudes die Zufahrt zu seinem Haus nicht mehr möglich sei und sich die Wohnsituation für die Anwohner verschlechtere. Vermutlich vor dem Hintergrund, sich unverstanden zu fühlen, stellte Simon die provokante Frage: „Sind die Ratsmitglieder von den Bürgern gewählt worden oder nur Ausführungsorgan?“

Bürgermeister Christian Pospischil zeigte sich überzeugt, dass es nicht zu einer Verschlechterung der Wohnsituation komme und sicherte zu, dass es ein langes, offenes Verfahren gebe, in dem die Bürger noch vielfältige Möglichkeiten hätten, ihre Meinungen zum Ausdruck zu bringen. Es verstehe sich von selbst, dass die Zufahrt für den Rettungsdienst gewährleistet sei.

Parkplatzsituation überprüfen

Friedhelm Arens (Union für Attendorn) betonte, dass die Schaffung von Unterkünften für Wohnungslose eine Pflichtaufgabe der Kommunen sei und hierbei das dezentrale Konzept berücksichtigt werde. „Natürlich sind die Anwohner besorgt. Es wäre sinnvoll gewesen, sie vorher zu informieren. Wo sollen die neuen Parkplätze entstehen? Gibt es eine Vor-Ort-Betreuung ?“, so Friedhelm Arens.

Bürgermeister Christian Pospischil hob hervor. „Wir sind gut damit gefahren, die Bürger zu informieren, wenn Beschlüsse gefasst wurden. Die Parkplatzsituation werden wir im nächsten Monat mit einem Gesamtkonzept für die Bereiche Wassertor/Kölner Tor auf den Prüfstand stellen.“

Frage nach Betreuungskraft

Matthias Pröll (Die Grünen) sagte, dass es die vornehmste Pflicht der Kommunen sei, für die zu sorgen, die es nicht selber können. Pröll fragte nach, ob ein geringfügig Beschäftigter zur Betreuung der Menschen beschäftigt und ein Sicherheitsdienst installiert werde.

Danica Struck vom Ordnungsamt der Stadt Attendorn teilte mit, dass von einem Sicherheitsdienst Abstand genommen werden solle und Gespräche mit einer Betreuungskraft laufen.

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