Neun Wohneinheiten am Himmelsberg bringen Anlieger in Wallung

Geplantes Bauvorhaben in Attendorn - Teil 1


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Auf diesem 1.100 Quadratmeter großem Grundstück sollen neun Wohnungen mit einer Größe zwischen 80 und 90 Quadratmeter gebaut werden. von Adam Fox
Auf diesem 1.100 Quadratmeter großem Grundstück sollen neun Wohnungen mit einer Größe zwischen 80 und 90 Quadratmeter gebaut werden. © Adam Fox

Attendorn. In der Straße „Am Himmelsberg“ will eine Investorengruppe auf dem Grundstück Nr. 8 zwei Häuser mit neun Wohneinheiten errichten. Während Stadt, Investoren und Architekt sich für den Bau aussprechen, sind die Anwohner dagegen. In Teil 1 berichten wir über die örtlichen Gegebenheiten und die bisherige Planungsgeschichte.


Die Fakten

Die neun Wohneinheiten, welche am Himmelsberg 8 entstehen sollen, werden zwischen 80 und 90 Quadratmeter groß sein. Geht man von einer durchschnittlichen Größe von 85 Quadratmetern aus, so kommt man auf insgesamt 765 Quadratmeter Wohnfläche. Die Grundstücksfläche beträgt 1.100 Quadratmeter.

Sechs Wohneinheiten werden über die untere Straße erreichbar sein, drei über die mittlere. Die untere Straße, auch bekannt als Julius-Ursell-Weg, führt zum Jüdischen Friedhof und soll zukünftig auch zum geplanten Bürgerpark führen. Weitere Besonderheit ist, dass diese Straße eine Einbahnstraße ist.

Die mittlere Straße führt zur Stadthalle und soll auch zum Bürgerpark führen. Besonderheit der mittleren Straße sind, dass diese nur für den Anliegerverkehr freigegeben ist und eine überdurchschnittlich hohe Steigung aufweist.

Links geht es zur Stadthalle, rechts zum Jüdischen Friedhof. In Zukunft soll man über beide Wege den Bürgerpark erreichen können. von Adam Fox
Links geht es zur Stadthalle, rechts zum Jüdischen Friedhof. In Zukunft soll man über beide Wege den Bürgerpark erreichen können. © Adam Fox

Gemäß Planungen sind für die Immobilie zehn Parkplätze vorgesehen. Sieben der Parkplätze entstehen in einer Carport-ähnlichen Struktur für die sechs unteren Wohneinheiten unterhalb des ersten Hauses. Hier sollen laut Planung auch die Mülltonen der sechs Wohnungen untergebracht werden. Die drei Wohnungen der mittleren Straße bekommen je einen Stellplatz auf dem Grundstück.

Vorwurf der Intransparenz

Mit dem Bau der Immobilie entstehen aus Sicht der Anwohner eine Reihe von Problemen, die vor, während und nach dem Bau auftreten werden bzw. bereits aufgetreten sind. Die Anwohner kritisieren die Intransparenz des Vorhabens. Informationen über die genaue Art und den Umfang der geplanten Bebauung seien der Nachbarschaft lange nicht bekannt gewesen.

Es wurde daher von einigen Nachbarn frühzeitig Einsicht in die Bauantragsunterlagen beim Kreis Olpe beantragt. Diese Planeinsicht wurde zunächst telefonisch abgelehnt. Erst nach schriftlicher Aufforderung mit Verweis auf Rechtsmittel konnte Planeinsicht bei der unteren Bauaufsichtsbehörde des Kreises Olpe genommen werden.

So sieht der Bebauungsplan des Grundstücks aus. von privat
So sieht der Bebauungsplan des Grundstücks aus. © privat
Stadt Attendorn äußert sich

Der Stadt Attendorn werfen die Anwohner grobe Versäumnisse vor. Es könne nicht sein, dass beispielsweise die Abholzung von vier Linden einen öffentlichen Tagesordnungspunkt darstelle, während die Beratungen über diese Immobilie unter Ausschuss der Öffentlichkeit stattgefunden hätten.

Baudezernent Carsten Graumann sagte auf Anfrage von LokalPlus, dass Bauanträge dieser Art immer nicht öffentlich behandelt würden. Die Stadt habe bezüglich der Immobilie keinerlei Bedenken und halte diese für genehmigungsfähig.

Die Anwohner kritisieren, dass die geplante Immobilie auch deshalb nicht ins Umfeld am Himmelsberg passe, weil in der Straße ausschließlich Ein- und Zweifamilienhäuser stehen und der große Neubau herausstechen und die umliegende Gegend architektonisch dominieren würde.

In Teil 2 berichten wir, wie es mit der geplanten Immobilie weitergeht.

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