Neues Kapitel der Stadtgeschichte: Klimaneutrales Attendorn 2030

Expertenwerkstatt am 2. März


Symbolfotos Klima, Klimawandel, Klimaschutz, Wetter, Dürre, Sonne, Erde von Pixabay.com
Symbolfotos Klima, Klimawandel, Klimaschutz, Wetter, Dürre, Sonne, Erde © Pixabay.com

Attendorn. Mit dem einstimmigen Votum zum Zukunftsplan „Klimaneutrales Attendorn 2023“ haben die Ratsmitglieder der Stadt Attendorn in ihrer Sitzung am Mittwoch, 8. Februar, ein neues Kapitel der Stadtgeschichte aufgeschlagen.


Was das im Einzelnen bedeutet und wie der Weg für die Stadt in den nächsten Jahren aussieht, erklärte Felix Rodenjohann von der Firma Ansvar. Der Fachmann prognostizierte, dass Attendorn technisch betrachtet mehr Energie produzieren könne als nötig. Seinen Berechnungen zufolge fließen bis zum Jahr 2030 etwa 0,7 Milliarden Euro aus der Region ab. Die Investitionskosten für die Stadtgesellschaft sind annähernd identisch. Bis zum Jahr 2040 würden 2,2 Milliarden Euro für fossile Energie abfließen.

Felix Rodenjohann prognostizierte Attendorn gute Chancen auf dem Weg zur Klimaneutralität, da die Hansestadt eine aktive Wirtschaft und Verwaltung sowie eine gute geografische Lage habe. Auch wenn die Sonne in der hiesigen Gegend etwas weniger scheine als im bundesweiten Durchschnitt, hält Rodenjohann den Ausbau von Photovoltaik für möglich.

Weniger Energie und mehr Strom

Zukünftig werde Attendorn weniger Energie verbrauchen sowie Gas und Benzin durch Strom ersetzen. Dabei ging Felix Rodenjohann auch auf die Vorteile sowie die Chancen (Wirtschaftlichkeit, ökologische Notwendigkeit, guter Stand im internationalen Wettbewerb und die juristische Verpflichtung vor dem Hintergrund des Pariser Abkommens der UN-Mitgliedsstaaten) und Risiken (mangelndes Kapital und Material durch Lieferengpässe, mangelndes Fachpersonal und Gesetzesänderungen auf Landes- und Bundesebene) ein.

Ziel ist es, in allen Sektoren die Voraussetzungen für ein emissionsfreies Leben und Wirtschaften in der Stadt zu schaffen, insbesondere für eine emissionsfreie Energie- und Wärmeversorgung sowie Mobilität. Auf diese Weise möchte die Stadt ihren Teil dazu beitragen, die Transformation aktiv mitzugestalten, damit sie in sozialer, ökologischer und vor allem auch wirtschaftlicher Hinsicht gelingt.

Bestandsanalyse

Zunächst erfolgt eine Bestandsanalyse des derzeitigen Energieverbrauchs und des Treibhausgasausstoßes unter Einbeziehung verschiedener Emissionsfaktoren, verbunden mit einer Vorausberechnung, wie groß der Strom- und der Energiebedarf im Jahr 2030 sein wird.

Anschließend untersucht der Zukunftsplan die finanziellen Auswirkungen auf die Stadtkasse, auf Privatpersonen und Unternehmen. Neben einer Gesamtprojektübersicht enthält der Zukunftsplan zudem einen konkreten Maßnahmenkatalog und eine Umsetzungsstrategie.

Meinungen der Politiker

Bürgermeister Christian Pospischil sprach von einer wichtigen Weichenstellung in Bezug auf verantwortungsvollen Umgang mit dem Klima. Rolf Schöpf (CDU) zeigte sich skeptisch, dass das Ziel erreicht werden könne und äußerte Bedenken, dass die Stadt in einer Abhängigkeit bleiben werde, da sie Energie nicht selbstständig produzieren könne. Matthias Pröll (Grüne) sprach von einer existenziellen Aufgabe, die voller Risiken stecke, und mahnte, die Bürger mit einzubeziehen.

Am Donnerstag, 2. März, ist als nächster Schritt eine Expertenwerkstatt mit Rats- und Verwaltungsmitgliedern geplant.

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