Neuer Attendorner Bahnhof zeichnet sich durch Multifunktionalität aus

Vorgeschichte und architektonischer Aufbau – Teil 1


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Am Standort des alten Bahnhofs in Attendorn entsteht derzeit der Neubau, in dem zukünftig Jugendzentrum, Bürgerzentrum mit Veranstaltungssaal und Gruppenräumen sowie Gastronomie eine neue Heimat finden werden. von Hansestadt Attendorn
Am Standort des alten Bahnhofs in Attendorn entsteht derzeit der Neubau, in dem zukünftig Jugendzentrum, Bürgerzentrum mit Veranstaltungssaal und Gruppenräumen sowie Gastronomie eine neue Heimat finden werden. © Hansestadt Attendorn

Attendorn. Jugendzentrum, Bürgerzentrum und Gastronomie. Durch seine Multifunktionalität soll der neue Attendorner Bahnhof dazu beitragen, dass viele Bürger auf insgesamt 1.100 Quadratmetern Fläche die Möglichkeit haben, zusammenzukommen. Die Pläne für den neuen Bahnhof, dessen Eröffnung in der zweiten Jahreshälfte 2022 geplant ist, wurden im Rahmen einer Online-Veranstaltung am Montagabend, 7. Februar, der interessierten Öffentlichkeit detailliert vorgestellt.


„Der Bahnhof soll für alle Bürger ein Zentrum des Austausches werden“, gab Bürgermeister Christian Pospischil zu Protokoll. Dass man diese Idee schon längerfristig verfolge, machte Pospischil anhand dessen klar, dass die Stadt bereits im Jahr 2006 das Bahnhofsgebäude erworben habe. Durch die Finanzkrise sei das Projekt zunächst unterbrochen worden.

Im März 2017 kam dann neuer Wind in die Thematik. Im Stadtrat gab es einen Grundsatzbeschluss, wonach die Stadt Attendorn Investor für den Bau des Bahnhofs wurde. Die Planungen wurden aufgenommen, ein Baukonzept erarbeitet. Im Dezember 2018 und 2019 wurden die städtischen Haushaltsmittel dann in zwei Tranchen bereitgestellt.

Zwei Millionen Euro Förderung

Der Weg für das Projekt wurde im September 2019 freigemacht. Ein Förderbescheid des Förderprogramms „Soziale Integration im Quartier“ in Höhe von zwei Millionen Euro erreichte die Stadt. Nachdem im Dezember 2019 das Betriebskonzept abgesegnet wurde, konnte man im September 2020 mit dem Bau beginnen.

Blick auf das Gebäude in den Abendstunden. von Präsentation Screenshot/Stadt Attendorn
Blick auf das Gebäude in den Abendstunden. © Präsentation Screenshot/Stadt Attendorn

Anhand der Baupläne stellte Architekt Hans Förster den 75 Teilnehmern vor, wie der neue Bahnhof zukünftig aussehen wird. Das Gebäude wird in drei Blöcke unterteilt: Jugendzentrum, Bürgerzentrum und Gastronomie. Jeder der Gebäude wird durch separate Eingänge erreichbar sein. Im Bürgerzentrum wurde ein Aufzug installiert. So können Gehbehinderte alle Gebäude erreichen, die durch Türen voneinander getrennt sind.

Jugendzentrum

Zunächst stellte Förster das Jugendzentrum vor: im Untergeschoss befinden sich Musikraum (inklusive kleiner Bühne und Schaltpult), eine Werkstatt, zwei Toiletten, ein Jugendraum sowie zwei Abstellräume. Im Erdgeschoss wird ein Jugendcafé untergebracht. Zusätzlich gibt ein Büro sowie eine Garderobe. Die Toiletten in dieser Etage sind großzügig angelegt.

Das Obergeschoss ist zum einen durch die Treppenanlage, zum anderen aber auch durch eine Spindeltreppe verbunden. So werden die erste und zweite Etage des Jugendcafés verbunden. Im Obergeschoss befinden sich drei weitere Gruppenräume. Es ist auch noch jeweils ein Damen- und Herren-WC vorhanden. Im Dachgeschoss gibt es neben einem Abstell- und Serverraum noch einen Kopierraum sowie vier weitere Büroräume.

Bürgerzentrum

Im Bürgerzentrum sieht der Plan wie folgt aus: Der Aufzug startet im Untergeschoss und erreicht von dort aus Erd- und Obergeschoss. Wegen der Glasbauweise gibt es kein Dachgeschoss. Im Untergeschoss wird es neben einem Elektroraum zwei Künstlerräume geben.

Die Toiletten sind großzügig ausgelegt. Damen und Herren profitieren von jeweils drei Waschbecken. Die Damen bekommen vier Toiletten, die Herren vier Pissoirs und zwei Toiletten.

Im Erdgeschoss befinden sich eine Bühne und ein Saal, der circa dreimal so groß ist wie die Bühne selbst. Vom Saal aus können die Theke, das Foyer sowie ein behindertengerechtes WC erreicht werden. Für das Obergeschoss ist ein Luftraum vorgesehen. Dieser soll insbesondere als Galerie für Ausstellungszwecke dienen.

Gastronomie

Das dritte Gebäude ist der Gastronomiebereich. Das Untergeschoss dienst als Lagerstätte von Lebensmitteln und Getränken. Des weiteren werden ein Büro und die Toiletten dort untergebracht. Hier wird getrennt nach Personal und nach Gästen. Bürgermeister Christian Pospischil versprach zudem, dass Einwohner und Bahnreisende von der Aktion „Die nette Toilette“ profitieren werden.

Im Erdgeschoss ergibt sich folgendes Bild. Die Pächterin des Bahnhofsgrills will wieder in die Räumlichkeiten einziehen und das altbewährte Konzept mit Döner, Pizza und Co fortführen. Während ein Teil der Plätze sich im Innenraum befindet, gibt es auch 24 Sitzplätze im Wintergarten.

Die Inhaberin des Döner-Imbisses wird wieder in den Bahnhof einziehen. von Symbolfoto Pixabay
Die Inhaberin des Döner-Imbisses wird wieder in den Bahnhof einziehen. © Symbolfoto Pixabay

Das Obergeschoss wird zum „Coworking-Space“ umfunktioniert. Drei moderne Büroräume inklusive schnellem WLAN können dann bei der Stadt ab eine Stunde aufwärts angemietet werden. Zudem wird es jeweils eine Damen- und Herrentoilette geben. Das Dachgeschoss ist vorgesehen für die Technik.

In Teil 2 wird LokalPlus die Ziele des Projektes, die konkrete Nutzung sowie das Betriebskonzept des Bürgerhauses vorstellen und auf den Namenswettbewerb eingehen.

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