Neue Broschüre informiert über die 14 Stolpersteine

Stadtführung „Auf den Spuren jüdischen Lebens in Attendorn“ am 14. Juli


Vor der Gedenktafel am ehemaligen Betraum der jüdischen Gemeinde Attendorns „Im Hohl“ übergaben Hartmut Hosenfeld und Jörg Hesse die ersten Exemplare der Broschüre über die Stolpersteine an Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil und Stadtarchivar Otto Höffer (von links). von Hansestadt Attendorn
Vor der Gedenktafel am ehemaligen Betraum der jüdischen Gemeinde Attendorns „Im Hohl“ übergaben Hartmut Hosenfeld und Jörg Hesse die ersten Exemplare der Broschüre über die Stolpersteine an Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil und Stadtarchivar Otto Höffer (von links). © Hansestadt Attendorn

Die Hansestadt Attendorn hat eine Infobroschüre zum Thema „Stolpersteine in Attendorn“ auflegen lassen. Zudem gibt es am 14. Juli 2016 eine Stadtführung „Auf den Spuren jüdischen Lebens in Attendorn“.


Zu Beginn der 1990er Jahre rief der Kölner Künstler Gunter Demnig das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben. Stolpersteine sind kleine Gedenksteine, die an die Vertreibung und Ermordung von Juden sowie anderweitig Verfolgter in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern. In Attendorn wurden seit dem Jahr 2006 insgesamt 14 Stolpersteine an vier Stellen verlegt. Die neue Broschüre erinnert auf 36 Seiten an das Schicksal der Holocaust-Opfer aus Attendorn. Die Namen Ursell, Cohn, Lenneberg, Stern oder Guthmann sind noch heute den älteren Attendornern ein Begriff. Um auch die jüngeren und die nachfolgenden Generationen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren, hat die Hansestadt Attendorn diese Infobroschüre auflegen lassen.
Erste Exemplare an Bürgermeister und Stadtarchivar überreicht
Konzipiert wurde das Projekt von Hartmut Hosenfeld, der sich bereits seit 40 Jahren mit dem Thema „Jüdisch in Attendorn“ beschäftigt. Die Umsetzung der Broschüre erfolgte über die Attendorner Agentur „Des Wahnsinns Fette Beute“. Deren Geschäftsführer Jörg Hesse übergab in diesen Tagen die ersten Exemplare an Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil und Stadtarchivar Otto Höffer. Die Übergabe erfolgte vor der Gedenktafel am ehemaligen Betraum der jüdischen Gemeinde Attendorns in der Straße „Im Hohl“. Christian Pospischil und Otto Höffer bedankten sich für die hochwertige Umsetzung der Broschüre, die ab sofort für alle Interessierten im Foyer des Rathauses und bei der Tourist-Information ausliegt: „Ein Mensch ist bekanntlich erst vergessen, wenn niemand mehr seinen Namen kennt. Mit dieser Broschüre und den Stolpersteinen bekommen die Namen der Attendorner, die in den Jahren 1933 bis 1945 unfassbares Leid ertragen mussten, ein Gesicht.“
Zweistündige Führung durch Attendorn
Die Stolpersteine sind ebenfalls Thema einer besonderen Stadtführung, die am Donnerstag, 14. Juli 2016, stattfindet. Hartmut Hosenfeld führt die Teilnehmer in einer gut zweistündigen Führung auf die Spuren jüdischen Lebens in Attendorn. Treffpunkt für alle Interessierte ist um 18 Uhr der Jüdische Friedhof „Am Himmelsberg“. Männliche Teilnehmer werden gebeten, zumindest für den Besuch des Friedhofs eine Kopfbedeckung zu tragen. Die Führung ist kostenlos. Die Teilnehmer werden jedoch gebeten, eine kleine Spende zu entrichten. Dieses Geld wird an die „Hupendo-School“ in Kangemi, einem Slum von Nairobi (Kenia) mit mehr als 100.000 Einwohnern, weitergeleitet. Infos und Anmeldungen nimmt Hartmut Hosenfeld entgegen, Tel. 02722/7123, E-Mail hartmuthosenfeld@t-online.de. (LP)
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